Hallo meine Lieben,
Nun bin ich seit eineinhalb Wochen auf der Farm und so langsam gibt es einen alltäglichen Rythmus.
Jeden Morgen nach einem ausführlichen Cornflakes-Frühstück verteilen wir Heu auf den näheren Weiden. Da die Farm keine Ställe für jedes einzelne der 43 Pferde besitzt, leben die Pferde draußen verstreut auf schönen Koppeln. So fährt jeden Morgen jemand mit einem der zwei vorhandenen Quats ( sie sind die heiligen Babys von Roger ) raus und treibt die Pferde zusammen und bringt sie zum Hof. Dabei muss natürlich immer ein Helm getragen werden, denn Safety ist hier das ALLER wichtigeste. Je nachdem wieviele Touristen wir erwarten, bringen wir die geforderte Anzahl Pferde auf den Hof und machen sie fertig für den Ritt. Dabei hat jedes Pferd seinen eigenen Platz.
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Der kleine aber feiner Hofplatz |
Nachdem wir hektisch so um die 25 Pferde morgens fertig gemacht haben ist um 10 immer der erste Ritt. Je nachdem wie lernfähig die Toristen sind, kommt man da auch mal zum traben. Aber man sagt da immer das selbe : "Halte die Zügel kürzer...kick dein Pferd dann läuft es schneller...up and down up and down ". Aber es immer wieder lustig mit anzusehen wie manche beim Traben richtig schön durchgeschüttelt werden. Wenn man Glück hat erwischt man gute Reiter und geht auf einen Fun-Ritt, auf dem auch mal geprungen oder gallopiert wird. Ich selbst reite dabei jeden Tag eigentlich immer ein anderes Pferd. Mein heimlicher Liebling ist Storm, ein ganz süßer gemütlicher Schecki. Nach zwei Ritten am Morgen gibt es um halb 1 dann Lunch für Pferd und Mensch.
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Jule am Futter zubereiten |
Zum Lunch gibt es jeden Tag Toast mit Käse, Schinken und Salat. Daraus bauen wir uns immer mit Tomaten leckere Sandwiches. Nachmittags gibt es dann an einem beschäftigten Tag noch zwei Ritte. Diese können auch sehr hektisch zu gehen, wenn man beispielsweise 20 Leute aus einer Language-School hat, die weder Reiten können noch Englisch sprechen können. Als "Leader" hat man da immer die Aufgabe die Pferde anzutreiben so gut es geht, die Tore zu öffnen und zu schließen oder die Perde zu sortieren, sobald es zum Trinken an Wassertanks kommt.
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Ritt mit Blick auf die Farm |
Nach dem letzen Ritt bringen wir dann wieder alle Pferde auf die Weiden und räumen alles auf. Den Abend verbringen wir dann meistens mit einem Film, denn nach Warkworth braucht man zu Fuß eine dreiviertel Stunde. Wir hatten jedoch mal die Idee in einen Pub zu gehen mit Alice, einer 25 järhigen sehr netten Farmarbeiterinnen. Die Kochkünste der Haushaltshilfe beschränken sich auf ganze drei wundervolle schmackhafte Gerichte, die ohne Salz und Pfeffer wohl kein Geschmack hätten. Oh ja ihr habt richtig gehört, ich muss nachsalzen. Die Farmer an sich sind privat ganz nett, aber vor allem Roger ist ansonsten ein etwas schwieriger Mensch. Er ist etwas zanghaft, was Kontrolle und Sicherheit angeht und kann auch mal unferundlich werden, wenn man mal unabsichtlich ein Fehler begangen hat. Die Absprache zwischen ihm und seiner Frau ist leider auch nicht so blendend, sodass man ständig von allen Seiten was anderes gesagt bekommt. Gäbe es da nicht die wundervollen Walky-Talkis, die jeder Farmarbeiter mit sich trägt, wären Absprachen so gut wie gar nicht möglich. Nur da ich in Deutschland schon Probleme habe Menschen über diese Dinger zu verstehen, fällt es mir bei deren Genuschle nicht gerade leichter. So höre ich einfach nicht zu sobald nicht mein Name genannt wird. Aber Gott sei Dank habe ich ja noch meine anderen zwei deutschen Mädels, Sonja und Jule. Die nette slowakische Michaela hat uns leider heute verlassen. Vorgestern hat Roger mich und Sonja mal mit zum Strand genommen, wo wir 15 Minuten verzweifelt bei Ebbe zum Wasser zu gelangen. Resultat des Versuchs: Gaaanz nasse Füße. Aber der sogenannte Snells Beach ist wunderschön.
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Eins der vielen gelungenen Bilder am Strand |
An meinem freien Tag habe ich dann auch mal den süßen kleinen Ort Warkworth entdecken können. Dieser besitzt außer einer kleinen Mall und einem Supermarkt nur kleine Geschäfte und einen Pub. Aber Warkworth liegt hübsch an einem Fluss, an dem ich durch dschungelartige Flussufer entlang spaziert bin.
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Ein Fischer am Fluss |
Roger und Heather haben insgesamt 4 Kinder und 8 Enkel, von denen noch die 25 jährige Tochter mit Down Syndrom zu Hause lebt. Ein ganz süßer und netter Mensch, vernarrt nach Twilight und Vampire Diaries. Zu meiner großen Freude gibt es hier auch ein Klaiver, sodass ich schon des Öfteren mal etwas vorspielen und vorsingen musste.
Soo das wars erstmal von meinem bisherigen Farmleben. Ich werde euch demnächst noch mehr berichten, bis dahin fühlt euch alle ganz doll gedrückt von mir.
Kussi eure Jazz ( so wie ich hier genannt werde )
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