Dienstag, 15. Oktober 2013

Von abwechslungsreichen Ritten und tollen Stränden!

Hallo meine Lieben,

Nun sind schon dreieinhalb Wochen vergangen. Wie die Zeit vergeht! Die Frühlingsferien sind endlich vorbei und es kehrt wieder ein bisschen Ruhe in unseren Alltag. Die Tage in den Ferien wurden gegen Ende echt anstrengend. Teilweise hatten wir 4 Ritte an einem Tag mit jeweils 15 oder 22 Gästen. Dies führte dazu, dass Hether und Roger dermaßen gestresst waren, sodass man andauernd angemotzt wurde, obwohl man nichts falsch gemacht hat. Da war das Motto: Einfach in der sogenannten "Shoeing Area" verstecken und bloß nicht im Weg stehen. So kann man auch nicht angemotzt werden. Das Problem liegt dabei nicht bei uns, sondern an den Eheproblemen des Farmer-Pärchens, die an einem Donnerstag ihren Höhepunkt nahmen. Hether hatte einen "kleinen" Ausraster, da ihr netter Gatte sie nicht mal beim Lunch für eine Sekunde in Ruhe lassen kann. Andauernd, wirklich den ganzen Tag lang, watschelt er ihr hinterher und muss immer mit ihr über so höchst wichtige Dinge reden. Dies führt dazu, dass Hether andauernd gestresst und genervt ist und ihre schlechte Laune an uns rauslässt. Teilweise hatte ich da manchmal echt den Gedanken, ob ich das denn 4 Monate aushalte. Was wir hier alle ein wenig schade finden ist die Tatsache, dass wir kein richtiges Verhältniss zu den Farmern aufbauen, sondern eher behandelt werden wie billige Arbeitskräfte. So fehlt uns auch die Lust uns Abends mit ihnen zusammen zu setzen, da man mit denen auch nicht wirklich reden kann. Solange sie zusammen sind: Kaum sind die Ferien nämlich vorbei und Roger für 3 Tage bei seiner Mutter, schon ist Hether super gelaunt und freundlich. Direkt der erste Tag nach den Ferien war ein entspannter Tag, an dem wir nur einen Ritt hatten mit erfahrenden Reitern. Zu meinem Glück bekam ich meine Lieblingskuh Storm und konnte so nebenbei ein bisschen mit ihm springen. Zur Information: Ich bin NOCH keine so gute Springerin, deshalb sehe ich dabei noch was komisch aus.

Ich auf Storm

Mein Helm war zu groß :D
Am Dienstag hatten wir einen freien Tag ohne Ritt. So haben wir uns alle unser Lieblingspferd genommen und haben die Ziegen und Schafe in den Hof getrieben, um die neuen Lämmer zu checken und Hufen zu schneiden. Das war ein Spaß! Wir sind Berge hochgallopiert und haben die Schafe vom Pferd aus getrieben.

Unsere süßen Ziegen
Als wir die Ziegen im Hof hatten, habe ich jeweils die Ziegen an den Hörnern festgehalten, während Hether deren Hufen gekürzt hat. Das war eine super anstrengende und lustige Erfahrung!

Ziegen in einem Fußbad
Nach den Ziegen waren die Schafe dran. Das war ein Abenteuer diese erstmal auf dem gesamten Farmgelände alle zu finden. Aber die Suche hat sich gelohnt. Wir haben 5 neugeborene Lämmer gefunden

Ist sie nicht süß?
 Diese Lämmer waren so süß und flauschig. Das war einfach klasse mal sowas erlebt zu haben. Jedes Lamm wurde kastriert und bekam eine Marke ins Ohr.

Hether mit Lammi
Nach diesem aufregenden endlich mal wieder richtig tollen Tag, folgte ein noch besserer. Am Mittwoch bekamen Jule und ich beide frei, sodass wir mit dem Bus in einen nahe gelegenden Ort namens Matakana gefahren sind. Von dort aus sind wir dann drei Stunden bis zu einem wunderschönen Strand in Owaha gewandert. Obwohl Regen und Sturm angesagt war, hatten wir den ganzen Tag Sonne und blauen Himmel. Manchmal kamen auch ein paar Wolken auf, aber das war halb so schlimm. Der Weg von Matakana nach Point Wells führte uns nur an einer Straße entlang. Ein Mann hielt netter Weise an und fragte ob er uns mitnehmen solle, doch wir lehnten dankend ab. Unser Plan war es nämlich, so sportlich wie wir sind, den ganzen Tag nur zu wandern. Laut Karte erwartete uns in Point Wells eigentlich ein Wanderweg, der zu Anfang auch noch hübsch am Meer entlang ging und dann urplötzlich aufhörte. Da aber gerade Ebbe war gingen wir einfach auf dem Sand weiter und zwar solange bis es doch zu nass wurde. So blieb und nichts weiter übrig als dreist auf Privatgelände weiter zu gehen. Unser Weg führte uns durch Palmen-Plantagen und Gärten von Riesenvillen bishin zu Gewächshäusern und Rennbahnen.

Unser Weg durchs "Meer"
Ich stämme einen Riesenbambus
Diese 10 Meter hohen Bambusse fanden wir immer wieder am Wegrand. Einfach gigantisch! Nach diesem sehr kaotischen "Wanderweg" kamen wir dann endlich in Omaha Beach an. Dieser "Ort" besteht eigentlich nur aus Villen und einem gigantischen 7 km langen wunderschönen Surfer-Strand.

Jump in the white Snow
Zu unserem Glück kam dann wieder die Sonne raus, sodass wir uns ein wenig am Strand entspannten und Musik hörten. Auf der Suche nach einem Laden hielten zwei Surfer an mit dem Satz: " You look a little bit lost, how can we help you?" Ach wie nett doch die Neuseeländer sind. Später mussten wir am Strand jedoch feststellen, dass es diese gut aussehenden Surfer leider nicht so drauf hatten. Aber dieser Sport reizt mich schon sehr. Ich muss ihn mal ausprobieren. Sieht nur sehr schwierig aus.

Ein kleines Denkmal an alle meine Süßen zu Hause
Ok ich gebe es zu, diese Zeichnung war nicht von mir. Meine sahen aber leider alle Käse aus und meine Fußabdrücke waren immer im Weg. Ich werde das noch üben, es werden ja noch einige Strände kommen.
Mit einem Art Shuttle, den man auf Bestellung anruft, fuhren wir wieder nach Hause und machten uns noch einen entspannten Abend mit einem, natürlich englischen, Film. Ich hoffe mal die Tage gehen jetzt erstmal so entspannt weiter, wobei ein Tag ohne Ritt meistens nur mit Putzen und Säubern verbracht wird. Aber nun gut das gehört auch dazu. Heute mussten wir uns leider von einem Pferd namens Sam verabschieden. Der Schlachter kam und holte ihn ab, da er ein unheilbares Lungenproblem hatte und nicht mehr reitfähig war. Und dabei war ich auch noch die Person, die ihn zum letzten Mal geritten ist. Ich errinnere mich nur ungern an diesen qualvollen Ritt, wo ich bei jedem Berg das Gefühl hatte das Pferd bräche gleich unter mir zusammen. Aber Zeit zum Trauern gibt es hier nicht. Da spielt es auch keine Rolle ob der Sohn stirbt, das Geschäft geht weiter. Der Sohn von Hether und Roger ist tragischerweise eine Woche vor meiner Ankunft an Krebs gestorben und auch da musste Hether jeden Tag frieder fröhlich den Kunden gegenüber stehen. Ich will mir nicht vorstellen was das für eine Belastung sein muss.

So das wars dann auch erstmal wieder von meinem Farmleben. Ich werde weiterhin versuchen mal das Farmhaus von innen zu fotografieren, denn das müsst ihr einfach mal sehen.

Fühlt euch alle gedrückt!
Eure Jassi

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