Hallo meine Liebe,
Nun ist schon wieder eine Woche vergangen. Die Woche verlief super, ich muss sagen es wird immer besser hier. Ich habe jetzt eine gelbe Weste bekommen, sprich meine Ausbildung ist seit letzter Woche vorbei. Sonja und Jule sind seit Dienstag für einen Monat am Reisen, sodass Miri und ich jetzt in einem Zimmer wohnen. Dies hat auch zur Folge, dass wir mehr Englisch sprechen. Tagsüber passiert es mir daher umso öfter, dass ich auf Englisch denke. Am letzten Sonntag sind wir mit Heather und Roger dann mal mit in die Kirche gekommen. Das war ein unbeschreibliches Erlebniss. Ohne Witz, diese Kirche kann man eher mit einer Sekte als mit einer christlichen Kirche vergleichen. Sie ist relativ klein, eigentlich ganz gemütlich. Zu Beginn wurde gesungen, begleitet durch eine sehr gute Kirchenband. Soweit so gut bis dann eine ältere Dame in der ersten Reihe aufstand und singend vor das Publikum trat. Wir dachten uns erstmal, was macht die denn jetzt da, bis wir kapierten, dass das die "Pfarrerin" ist. Sie fing an zu reden und fragte wer in "Jesus Name" von Schmerzen befreit werden will. So bildete sich eine Schlange und sie fing plötzlich an die Leute zu hypnotisieren. Schreiend vor Schmerz, hustend oder keuchend sanken die Leute dann nacheinander alle auf den Boden. Eine Frau blieb für den restlichen "Gottesdienst" auf dem Boden liegen. Ihr müsst euch das so vorstellen, dass die paar 15 Anwesenden alle mit den Händen in der Luft und geschlossenden Augen vor sich herbeteten. Es war echt mal faszinierend solch so streng gläubige Leute in deren Gebeten zu beobachten. Zum Schluss hielt dann noch die junge Sängerin der Band einen Vortrag über "kindness", der sich als sehr interessant und bewegend herausstellte. In einer solchen Dorfkirche kennt jeder jeden, sodass sich Heather und Roger nach der Messe noch mit vielen unterhielten. Ich denke es ist eine guter Ort für sie, um zu trauern und über den Tod ihres Sohnes hinweg zu kommen. Nun er war sehr "sektenmäßig" dieser Kirchengang, aber ich denke ich werde nochmal mitgehen. Man wird sich schon dran gewöhnen.
Gestern hatten wir einen tollen Ritt mit 4 Chinesen, von denen die Frau tolle Figuren aus Luftballons basteln konnte.
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Heather, Roger und Co mit einem Luftballonherz |
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Unser Luftballonpferd Sophie |
Die Arbeitsstimmung allgemein hat sich verbessert, und ich habe endlich gelernt Quat zu fahren. Ein Foto davon wird noch folgen ;)
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Steph, Ich, Jule, Alice, Miri und Sonja mit unserer Cinderella |
Heute haben Miri und ich zusammen frei bekommen, so haben wir hübsch ausgeschlafen. Bis halb 9...denn hier kann man nicht ausschlafen, weil andauernd das Telefon klingelt oder sonsitger Lärm veranstaltet wird. Am Morgen meinte Heather dann zu uns, wir könnten alleine ausreiten und machen was wir wollen. Dies hätten sie uns am Anfang glaube ich noch nicht erlaubt, aber umso besser! Für schnelle Ritte ist Sophie mein absolutes Lieblingspferd. Sie ist das schnellste Pferd hier, kann aber auch langsam. Sie ist einfach perfekt. Keine Sorge meine kleine Lieblingskuh ist immer noch mein Favorit, jedoch eher für langsamere Ritte.
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Vor dem Tor zur "Up Hill Road" |
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Ein Kuss für Sophie oben auf dem Berg |
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Ausblick auf Warkworth |
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Sie zu springen ist ein Traum! |
Am Nachmittag sind wir dann nochmal auf einen Ritt mitgekommen mit zwei Mädchen, die jede Woche kommen. Wir haben uns jedoch schon nach zwei Minuten von ihnen entfernt. Wegen Sophies offenen Stellen am Rücken habe ich dann Forest genommen, ein super hübsches junges immer aufgeregtes Pferd.
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Ich auf Forest mitten im Nirgendwo |
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Ein Mörchen für meinen Riesen |
Diese Ritten waren einfach die allerbesten die ich je hatte. Ich bin noch nie so schnell Berge hoch gallopiert.
Den Abend lassen wir jetzt noch mit einem neten Film ausklingen. Halloween feiern die hier leider nicht, obwohl Melody, das Down-Syndrom Mädchen, ein super cooles Kostüm besorgt hat. Sie hat es dann in ihrer Gruppe angezogen, zu der sie 3 mal in der Woche hingeht. Ich habe jetzt schon fast das ganze Farmhaus fotografiert, fehlt aber noch was. Bis dahin, gaaanz viele Küsse von der anderen Seite der Welt.
Eure Jazz
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