Freitag, 2. Februar 2018

Von einsamen Stränden, mystischen Tempelanlagen und ungewöhnlichen Flussbewohnern!

Hallöchen meine Lieben,


Ich befinde mich gerade in Luang Prabang in Laos und der Minivan in die nächste Stadt hat mich doch tatsächlich vergessen abzuholen! Nun muss ich jetzt den ganzen Tag auf meinen Ersatzbus warten. Statt mich zu ärgern nutze ich den Tag lieber, um euch in diesem Eintrag von meiner wundervollen Zeit in Kambodscha zu erzählen.

Am 29.12.2017 verließen wir Hoh Chi Minh City und damit Vietnam, einem Land dass uns definitiv tolle Erinnerungen beschert hat. Am frühen Morgen ging es für uns auf eine 11 stündige Busfahrt. Es war das erste Mal, dass ich über einen Landgrenzübergang in ein neues Land einreise. Die Prozedur am Grenzübergang hat auf jeden Fall deutlich länger gedauert als am Flughafen aber wir bekamen problemlos unser Visa on Arrival und fuhren weiter bis nach Sihanoukville. Dort verbrachten wir noch eine Nacht bevor wir die Fähre auf die kleine süße Insel Ko Ta Kiev nahmen. Der Tag begrüßte uns mit Sonne, die wir nach unserer langen Sonnenpause in Vietnam euphorisch aufsaugten wie ein Schwamm. Die Bootsleute hatten das kleine Fischerbötchen dermaßen voll mit Leuten gepackt, dass manche sogar stehen mussten. Als sie bemerkten, dass das nicht gerade sicher ist, baten sie ein paar Leute auf ein anderes Boot, dass Lebensmittel auf die Insel bringen sollte. Nach einer netten halbstündigen Bootsfahrt kamen wir auf Ko Tah Kiev an, einer Insel auf der es nichts außer 4 Hostels gibt. Keine Straßen, Motorräder oder Läden. Bei unserem Hostel angekommen waren wir gleich entzückt von der Hängemattenkulisse.

Blick von der Bar unseres Hostels
Eine Runde schaukeln!

Wir wohnten in einem riesigen Bambus-Bungalow mit 20 anderen Leuten. Strom gab es nur an der Bar und geduscht wurde, indem man sich einen Eimer Wasser über den Kopf schüttet :D. Da es auf der Insel auch kein WLAN gab war es der perfekte Ort, um ein paar Tage abzuschalten und runterzukommen. Wir hatten einen ersten schönen Tag auf der Insel, külten uns im klaren Ozean ab und spielten stundenlang Volleyball. Am nächsten Tag, dem letzten Tag im Jahre 2017, taten wir noch einmal etwas gutes. Lisa und ich schnappten uns zwei große Müllsäcke und gingen am Strand Müll sammeln. Jeden Tag werden dort Massen an Müll angeschwemmt…
Wir spazierten den Strand entlang und nach wenigen Minuten waren die Säcke voll bis oben hin und wir wir bekamen für die gute Tat ein gratis Bier.

Mit meinem vollen Müllsack!
Danach gingen wir durch den Dschungel auf die andere Seite der Insel und checkten erstmal die Konkurrenz ab. Wir pflanzten uns an den Strand und genossen die Sonne, spielten wieder ein wenig Volleyball und dann hieß es Wäsche waschen. Ganz altertümlich wird das auf der Insel noch mit der Hand gemacht. Mit einem Eimer schaufelten wir Wasser aus einem Brunnen und versuchten dann so gut es geht unsere Klamotten in einer Schüssel sauber zu kriegen (mehr oder weniger erfolgreich :D).
Waschen mal ganz anders
Und dann war es auch schon so weit, unser Silvesterabend konnte kommen. Wir hatten im Großen und Ganzen einen wirklich schönen Abend auch wenn es das ruhigste Silvester war, dass ich glaub ich je gefeiert habe. Es war eine herrlich entspannte Atmosphäre und wir zwitchen immer zwischen beiden Hostels. Der Weg im Dunkeln durch den Dschungel war immer wieder lustig! Später am Abend gab es dann ein Lagerfeuer am Strand und als die Uhr 00:00 zeigte sprangen wir ins Wasser und beobachten ein wirklich schönes Feuerwerk, dass vom Hostel organisiert wurde. Ich hatte damit gar nicht gerechnet, hatte schon akzeptiert, dass es dieses Jahr für mich keine Raketen gäbe. Ihr könnt euch also vorstellen wie ich mich gefreut habe als die erste Rakete los ging. Wir feierten noch bis 2 Uhr morgens und gingen dann total nüchtern (auch was ganz neues an Silvester :D) ins Bettchen. Wir verbrachten noch einen weiteren Tag auf der Insel und entspannten einfach nur. Es war eine herrliche Zeit auf Koh Ta Kiev. Am letzten Tag schauten wir uns noch den Sonnenaufgang an uns dann hieß es auch schon Abschied nehmen von unserem lustigen und humorvollem Reisegefährten Michael, dem ich es zu verdanken habe dass ich nun den österreichischen Akzent verstehe :D Er fing an dem Tag an für einen Monat auf der Insel zu arbeiten. Das sind schon immer traurige Abschiede nachdem man einen Monat zusammen gereist ist und die witzigsten Dinge zusammen erlebt hat. Mein Lischen war aber noch immer bei mir und wir beschlossen die nächsten zwei Wochen Kambodscha noch zusammen zu bereisen bevor sie nach Neuseeland flog ihre Familie besuchen.

Wunderschöner Sonnenaufgang



Mit dem Fischerboot ging es zurück nach Sinaoukville auf dem Festland. Wir handelten mal wieder wie die Profis und wurden so ganz günstig mit dem Tuk Tuk zum Hafen gebracht. Von dort aus nahmen wir dann direkt die Fähre weiter nach Ko Rong Sanloem. Uns wurde gesagt die Fahrt würde nur 30 Minuten dauern. Aus 30 Minuten wurden schließlich 3 Stunden! Die Fähre fuhr nämlich noch einige andere Inseln an, bevor wir schließlich nach 3 Stunden auf der Insel ankamen. Lisa hatte sich beim Sonnen auf dem Deck minimal verbrannt. Upsi! 
Von einer Spanierin hatten wir ein Hostel in der Clearwater-Bay auf der anderen Seite der Insel empfohlen bekommen, in der das Wasser wirklich unglaublich toll sein soll. Auf dem Festland hatten man uns auch einen kostenlosen Taxi-Boot-Transfer in die Bucht versprochen, aber wie konnten wir auch wirklich davon ausgehen, dass ein solches Boot in Ko Rong Sanloem auf uns warten würde. Natürlich war dies nicht so und wir mussten ganze 6 Euro für ein Taxi Boot blechen auf dass wir nochmal eine Stunde warten mussten. Gegen Spätnachmittag kamen wir dann müde und verschwitzt ENDLICH in der Bucht an und dort wartete schon die nächste nette Überraschung auf uns. Zu erst mussten wir den halben Strand lang laufen um zu dem großen Bungalow des Hostels zu gelangen. Erschöpft krakselten wir die vielen Stufen zu dem Baumhaus ähnlichen Bungalow herauf um dann zu erfahren, dass die Mehrbett-Bungalows einen Kilometer entfernt am ENDE des Strandes liegen. Ernsthaft jetzt? In dieser Bucht gibt es nichts außer dieses eine Hostel was sozusagen am ganzen Strand verteilt liegt. Total verrückt :D Erleichtert hüpften wir dann endlich ins kühle Meer und lernten dort 3 witzige Engländer kennen, die wir die Tage darauf auch immer wieder getroffen haben. Der Morgen des nächsten Tages begrüßte uns mit purem Sonnenschein. Das gute daran einen Bungalow am Ende des Strands zu haben ist, dass man sozusagen „gezwungen“ war immer einen Strandspaziergang zu machen. Wir frühstückten lecker Früchte mit Pancake, sonnten uns und schwimmten ein paar Runden um die Fischerboote herum. Es war ein herrlicher Tag! 

Ein gutes Fleckchen zum Entspannen

Mit Lisas Fake-Go-Pro aufgenommen
Am Nachmittag machten wir dann eine kleine Wandeurng durch den Dschungel zu einer anderen Bucht. Das hat bestimmt einen lustigen Anblick abgegeben, wie wir zwei mit Flip Flops versuchten bei dem zum Teil sehr felsigen Weg uns nicht aufs Maul zu legen. Ich glaube die Affen, die über uns durch die Bäume zogen, lachten uns auch aus :D In der anderen Bucht angekommen hatte die Flut gerade wieder eingesetzt, sodass wir ein Stück durchs Wasser waten mussten. 
Auf dem Weg zum anderen Dorf
Schließlich waren wir wieder zurück in der Zivisilation und schlenderten durch das kleine süße Dorf, in dem es von netten Bars, Hostels und Hängematen nur so wimmelte. Noch kurz eine Runde Volleyball mit ein paar Einheimischen gespielt und schon ging es auch schon auf zur "Sunset Bar" den Sonnenuntergang genießen. Diese Bar liegt zwar auf der Sonnenuntergangsseite, nur konnte man diesen nicht wirklich gut von der Bar aus sehen. Wieso nennt man dann eine Bar so? Also krakselten wir über die Steine den Hang herunter bis zu einer guten Stelle und beobachteten einen schönen Sonnenuntergang. 

Sonnenuntergang von Koh Rong Saloem
So kommen die Einheimischen von Strand zu Strand
Da es in Asien, sobald die Sonne untergegangen ist, immer so rasend schnell stockduster wird und wir wenig Lust hatten die Stunde durch den Dschungel zurück zu „klettern“, nahmen wir ganz bequem ein Taxi Boot zurück zu unserem Strand. Den Abend verbrachten wir noch auf ein Bierchen mit den anderen in der Lobby. Das war schon bizarr, wie wir oben im Baumhaus entspannt saßen und unten am Strand aus dicken Boxen die krankeste Techno-Musik dröhnte. Jeden Abend lief dort laut Musik nur niemand feierte dazu :D Am nächsten Morgen wurde ich von einem Kinderschreien geweckt. Vor unserem Bungalow war ein kleiner Junge, der weinend auf der Suche nach seiner Mami war. Ich versuchte ihn zu beruhigen, nahm ihn an die Hand und ging mit ihm herunter zum Strand und fand ein paar Hundert Meter weiter schließlich seine Mami. Die war gerade dabei den Strand zu säubern und hatte wenig Interesse daran bei ihrer Arbeit von ihrem Kind gestört zu werden. Aber sein Bruder war auch dort und so hatte der kleine Junge wieder jemanden zum Spielen. Babysitten gibt es hier halt einfach nicht. Zusammen mit den verrückten Engländern nahmen wir dann um 11 Uhr die Fähre nach Koh Rong. Ich hatte von anderen Travelern gehört, dass es auf dieser Insel wieder ein ATM geben soll, deswegen hatten wir uns keine Gedanken um unser Geld gemacht. Als wir beim Auschecken feststellten, dass wir jeweils nur noch 10 Dollarhatten und der Typi vom Hostel sagte, dass es auf Koh Rong keinen ATM gäbe, standen wir verdutzt da und dachten uns nur „und nu?“. Wir wollten eigentlich noch ein paar Tage auf der Insel bleiben und nicht schon zurück zum Festland. Also fragten wir, peinlich berührt, die Engländer ob sie uns ein wenig Geld vorstrecken könnten. Die sagten sie würden natürlich Geld leihen aber sie glaubten es gäbe auf der Insel einen Schalter an dem man für eine Gebür Bargeld bekäme. Gott sei Dank war es auch so! Gleich nachdem wir ankamen sahen wir in einem Restaurant ein Schild „Get Cash here!“. 10% Gebühr waren zwar ne ordentliche Menge aber mit unseren 10 Dollar im Gepäck blieb uns wohl nichts anderes übrig. Unsere Zeit auf der Insel war gerettet! Wir blieben ganze 4 weitere Tage in dem wundervollen Örtchen von Koh Rong, in dem es wieder eine bunte Vielfalt an Bars, Restaurants und Pubs gab. Ein typischer Touriort, aber wir hatten wieder richtig Lust auf Party und so war es der perfekte Ort für uns.
Wir checkten in ein kleines Guesthouse direkt am Strand ein und fanden dann auf der Suche nach einem schönen Fleckchen zum Sonnen die Früchtelady unseres Vertrauens (bei der wir jeden Tag eine riesige Box mit gemischten Früchten kauften mhhhhh yummi). 
Hier lässt es sich leben :)

Blick von unserem Zimmer

Am Abend trafen wir dann die Engländer auf eine Runde Billiard. Als wir die erste Runde gegen sie gewonnen hatten und sie unbedingt eine Revanche wollten, kam plötzlich ein kleines einheimische Mädchen und übernahm einfach den Tisch. Sie war vielleicht 5 Jahre alt und kam kaum über den Tisch, machte aber gekonnt eine Kugel nach der anderen rein. Sie beendete förmlich unser angefangendes Spiel und ließ uns gar nicht mehr spielen. Tja keine Chance, das wars dann wohl mit dem Billiard :D Die nächsten drei Tage verbrachten wir gaanz entspannt, brutzelten in der Sonne und kühlten uns im herrlich blauen Ozean ab. Einmal machten wir auf der Suche nach einem günstigen Restaurant einen kleinen Spaziergang „hinter die Kulissen“. Wir verließen einfach die Promenade am Strand und gingen ein wenig in den kleinen Ort und schwubs fanden wir vermüllte Blechhütten und ganz viele Einheimischen die uns erstaunt anguckten uns sich womöglich dachten „was machen die denn hier?“. Der Kontrast zwischen der wunderschönen palmenübersähten Promenade und dem vermüllten Teil dahinter war schon enorm. Wie hier mit der Müllentsorgung umgegangen wird (nämlich sogesagt gar nicht) schockiert mich eh immer sehr…
Am zweiten Abend stand dann das große Pub-Hopping von Koh Rong an. Ein verrückter Ami hatte uns am Tag zuvor Tickets verkauft. 

Lisa könnte auch glatt Tickets verkaufen :D
Um punkt 8 Uhr trafen sich dutzende junge feierwütige Backpacker in einem Pub und man man bekam am Eingang erstmal direkt die Antworten auf die drei wichtigsten Fragen mit Edding auf den Arm geschrieben: Name, Single oder vergeben und Lieblingssexstellung. Na das konnte ja ein Abend werden… Ein T-Shirt bekamen wir auch noch, dass mir jetzt gut als neues Schlaftshirt dient haha. Wir hatten einen lustigen Abend, hoppten zusammen mit der ganzen Meute von Pub zu Pub und feierten bis in die Morgenstunden. Am letzten Tag auf der Insel wollten wir dann nochmal was entdecken und buchten ganz tourimäßig eine Bootstour. Zusammen mit ein paar Japanern und Pärchen ging es erst zu einer nahe gelegenden kleinen Insel, wo ein bisschen schnorcheln angesagt war. Das war ganz nett, aber die Unterwasserwelt von Koh Tao konnte diess Riff nicht toppen. Nach dem Schnorcheln ging es dann zum Long Beach. Wir hatten einen ordentlichen Wellengang und wurden gut durchgeschaukelt. Die Bootsleute setzen uns am Strand ab und wer wollte konnte mit ihnen auf hoher See fischen gehen. Wie so ziemlich jeder andere auf dem Boot haben wir ein paar chillige Stunden auf dem Strand vorgezogen. Wir sonnten uns ein wenig und wurden dabei von lästigen Ameisen gestört. Anschließend beobachteten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang und es gab ein super BBQ auf dem Boot mit den frisch gefangenden Fischen. Mhhh war das lecker!

Am schönen Long Beach

Sonnenuntergang mit Blick auf unsere Boote

Lecker frisch gefangener Fisch!
Bevor es zurück in den Hafen ging hatten wir dann nochmal die Gelegenheit den leuchtenen Plankton zu sehen. Das hatte ich ja schon in Thailand gemacht und war so begeistert gewesen, dass ich die erste war die rein gehüpft ist. Lisa, ein anderes Mädel und ich waren auch die einzigen die nochmal ins Wasser gegangen sind. Wie bitte? Da kann man schon den seltenen Plankton leuchten sehen und dann ist man zu fimschig sich nochmal nass zu machen. Konnte ich einfach nicht nachvollziehen…
Am nächsten Tag warteten verließen wir die wundervolle Insel Koh Rong wieder. Wir warteten ewig auf die Fähre zurück zum Festland. Dort angekommen nahmen wir ein Tuk Tuk zu unserem Hostel (mit Pool). Die Fahrt führte über eine totale Hubbelstraße. Wie es sich für zwei Wasserratten gehört hüpften wir direkt ne Runde in den Pool, schauten uns dann noch den Sonnenuntergang am Strand an und spielten eine Runde Billiard im Hostel. Zurück im Zimmer quatschte uns dann ein Italiener mit sehr schlechtem Englisch an. Er war uns von Anfang an unheimlich, fragte uns total komische Fragen und verstand auch nie unsere Antwort (wir waren natürlich erstmal höflich). Den ganzen Abend verfolgte er uns. Wenn wir an der Bar waren, war er auch an der Bar. Wenn ich auf Klo ging kam er mir hinterher und wenn wir im Zimmer chillten war er auch auf dem Zimmer. Als ich mich dann abends an die Bar setzte um mein Blog zu schrieben, setzte er sich einfach neben mich und schaute mir zu. Er wirkte als wäre er auf irgendwelchen Drogen. Ich war immer noch höflich, aber fühlte mich schon sehr unangenehm in seiner Gegenwart. Er erzählte er könne seit Tagen nicht gut schlafen würde aber versuchen jetzt ins Bett zu gehen. Gut dachte ich tschööö. Als ich dann eine Stunde später auch zu müde wurde und ins Zimmer ging, war er noch wach. Ich legte mich ins Bett, drehte mich zur Wand und versuchte einzuschlafen. Vielleicht kennt ihr das Gefühl, wenn man spürt angestarrt zu werden. Ich bekam dieses Gefühl drehte mich um und BAM er stand einfach direkt vor mir an meiner Bettkante und STARRTE mich an. Ich schrie auf vor Schreck! Ich versuchte ruhig zu bleiben und sagte ihm er solle zurück in seinem Bett gehen und versuchen zu schlafen und mich in Ruhe lassen. Lisa wachte natürlich auch auf und hat direkt Panik geschoben, sagte sie wolle in ein anderes Zimmer. Er war einfach so gruselig! Ich beruhigte Lisa und mich selbst, brauchte aber dann trotzdem noch ne Stunde bis ich wieder einschlafen konnte. Am nächsten Morgen ignorierten wir seine starrenden Blicke beim Frühstück und liehen uns dann einen Roller aus und fuhren zu einem nahe gelegenden Wasserfall. Als der Weg irgendwann über eine schlammige Hubbelstraße führte blieb ich einmal stecken und wir kippten beinahe um. Das Gekicher war groß und wir mussten das Moped zusammen aus dem Schlamm schieben, um überhaupt weiter fahren zu können :D. Der Wasserfall war echt schön und wir konnten uns in einem Becken abkühlen. Das ist immer ein wenig unangenehm vor den Einheimischen (die immer in voller Montur schwimmen gehen) im Bikini schwimmen zu gehen und dabei so angestarrt zu werden. Aber das sind wir mittlerweile auch schon gewöhnt. 
Der schöne kleine Wasserfall

Hallo kannst  du für mein Bild mal bitte dein Bauch nicht so raus strecken? :D

Zurück im Hostel wartete unser Bus bereits auf uns. Seit wann kommen Busse in Asien denn zu früh? :D Die Fahrt ins nette Fischerörtchen Kampot dauerte nicht lange. Wir beobachteten wie die Sonne hinter den Bergen verschwand und schlenderten die 2 km zu unserem Hostel im Dunkeln. Wir wollten kein Geld für ein Tuk Tuk ausgeben und außerdem tat uns Bewegung auch mal gut :D Wir liefen an der schön beleuchteten Flusspromenade entlang und kamen an einer kleinen Kirmes vorbei, die jedoch menschenleer war. Beim Abendessen in einem netten Restaurant lernten wir einen netten Australier kennen, der versuchte mir Australien schmackhaft zu machen. Definitv auch ein Land wo ich mal hin will, aber das wird auf einer anderen Reise sein. Plötzlich fing es dermaßen an draußen zu schütten, dass wir einfach noch in dem Restaurant ein paar Cider vernichteten und und bis 3 Uhr unterhielten bis schließlich der Regen aufgehört hatte.
Am nächsten Morgen haben wir erstmal prombt verschlafen. Lisa hatte leider einen Magen-Darm-Infekt bekommen und war so den Tag ans Bett gefesselt. Arme Lisa! Ich fuhr also mit einem Roller allein zu dem nahe gelegenden Nationalpark machte ganz viele Videos, die ich ihr am Abend zeigte. Mein Roller war diemal ein richtig guter und so düste ich die Serpentinen hoch, vorbei an einen riesigen Buddha und tollen Ausblickspunkten auf die Umgebung. Der Nationalpark ist für seine alten Ruinen und Kirchen bekannt. Wären da nicht die Chinesen, die mit einem riesigen Hotelkomplex und Casino die Atmosphäre des Parks zerstört haben. Wer kommt man auf die Idee mitten in einem Nationalpark ein Casino zu bauen? Unglaublich…Mein Ausflug war trotzdem sehr schön. Ich schlenderte zwischen den alten verwachsenenen Ruinen umher, besuchte einen schönen Wasserfall und machte eine Lunchpause bei den "100 Reisfelden". 
Ein großer Buddha in den Bergen

Eine schöne alte Kirche (mal kein Tempel :D)

Leere Straßen und ewig weite Felder :)
Diese Fläche mit schwarzen Vulkanfelsen und dutzenden Steinmeschen war unglaublich idyliisch auch wenn es von Reisfelder keine Spur gab :D Ich war die einzige dort und entspannte locker eine Stunde einfach nur im Gras und lauschte den Vögeln. 
Bei dem Versuch ein Steinmensch zu bauen
 Bei einem Viewpoint (dessen Ausblick ich aufgrund eines plötzlichen Nebels leider nicht bewundern konnte) traf ich einen der Engländer aus Koh Rong wieder. Zufälle gibt´s! Abends schaffte es Lisa dann das Bett mal zu verlassen und wir trafen uns mit dem Australier wieder zum Abendessen.
Am nächsten Tag ging es Lisa zum Glück wieder besser, sodass wir spontan einen Bus nach Phon Penh buchten. Wir verbrachten mal wieder den ganzen Tag im Bus, es war eine nervige Fahrt. In der Hauptstadt verbrachten wir 2 Tage. Sie ist zwar nicht die schönste asiatische Großstadt, aber man kann dort viele Orte besuchen, um mehr über die schreckliche Vergangenheit des Landes zu erfahren. Und genau das hatten wir auch vor. Am nächststen fuhren wir zu erst mit einem Roller zu den "killing fields". Diese befanden sich außerhalb der Stadt und waren (wie der Name schon sagt) der Ort an dem tausende Menschen zu der Zeit der Herrschaft der Roten Khmer umgebracht wurden. Dieser absurd idyllische Ort mit Obstbäumen und einem Teich lässt einen nicht erahnen welch grausame Dinge dort vorgefallen sind. Wir bekamen einen Audio Guide und verbrachten 2 Stunden dort und hörten uns alles über die Verganenheit dieses Ortes und Erfahrungsberichte von Überlebenden an. Da der Herrscher der Roten Khmer ein "einfaches" Volk zum regieren haben wollten, ließ er ALLE gebildeten Menschen vernichten. Auch wenn man nur eine Brille trug oder eine andere Sprache sprechen konnte wurde man umgebracht. Die Massenmorde von Kambodscha zählen zu den schlimmsten der Geschichte und so waren wir sichtlich platt nach der Tour durch die killing fields. Ich erspare euch Fotos von den Massengräbern, die jetzt nur noch grüne Löcher auf einem Feld sind. In der Mitte des Feldes wurde ein Denkmal errichtet, wo die meisten Verstorbenen nun ihren Frieden finden. Im Denkmal befindet sich eine riesiger Art Tunnel mit hunderten von Schädeln und Knochen mit der Erklärung wie die Menschen getötet wurden. Puhhhh ganz schön harter Tobak sag ich euch! 
Armbänder als Andenken an die Verstorbenen
Wir besuchten anschließend noch das ehemalige Gefägnis der Stadt, indem die Menschen gefangen gehalten wurden, bevor sie zu den killing fields gebracht wurden. Überall waren Leinwände mit Fotos der toten Menschen aufgestellt. Einfach schrecklich!
Wir verbachten noch einen weiteren Tag in der Stadt, gingen shoppen und besichtigten noch den Palast und weitere Museen. Dann ging es mit dem Bus nach Battambang. Als wir in Battambang ankamen war es schon dunkel und die Stadt wie ausgestorben. Nichtmal irgendwelche Straßenstände waren zu finden, auf den Straßen war einfach NIEMAND. Schließlich fanden wir aber doch jemanden den wir fragen konnten wo unser Hostel liegt (das war mal wieder falsch auf MAPS ME eingetragen). Die einzige Attraktion in dieser eher unspektakulären Stadt ist eine Fahrt auf einem Bambuszug. Dies konnten wir uns nächsten Tag natürlich nicht entgehen lassen. Mit einem Roller (welch Überraschung) ging es nach dem Frühstück auf zu einem kleinen Ort 30 km außerhalb der Stadt. Der Bambuszug ist wie der Name schon sagt ein kleines aus Bambus gebautes Züglein, dass mit 12 km/h ein paar Kilometer durch eine schöne Landschaft tuckert. Passend für die Zugfahrt kauften wir uns an einem Stand noch einen Bambussaft, der frisch aus dem Bambus gespresst wird. Ich hatte ihn mir leckerer vorgestellt, da Michael uns von diesem Saft auch immer so vorgeschwärmt hatte. Es brauchte 3 starke Männer um den Zug zum Rolle zu bringen und schon begann die wackelige Fahrt. Schneller als gedacht düsten wir über die Gleise und die blonde Jassi verlor aus lauter Euphorie ihren Flip Flop. Der musste dann von einem Typi mit dem Roller wieder eingesammelt werden hehe. Die Fahrt dauerte insgesamt eine Stunde und führte vorbei an Chilifeldern und dicht bewalderten Hügeln.  

Mit unseren Bambusdrinks

Am Ende wurden die Züge mit einem Krahn gedreht und es ging wieder zurück
Auf dem Weg zurück zum Hostel bemerkte ich wie unglaublich schnell das Benzin flöten ging und spürte, dass mit dem Roller irgendwas nicht stimmte. Irgendwann konnte ich gar nicht mehr beschleunigen und wir tuckerten mit vielleicht 2 km/h die letzten Meter zum Hostel und waren zum Glück nur noch ein paar Meter vom Hostel entfernt als der Roller endgültig den Geist aufgab. Was für eine Schrottkiste haha. Der Typi vom Hostel lachte nur als wir mit dem kaputten Roller ankamen, ist anscheinend nichts Neues gewesen. Wir mussten zum Glück nichts zahlen (hätte ich sowieso nicht eingesehen). Als nächste gings es dann für uns nach Siem Riep, wo  sichdie legendären Tempel von Ankor befinden. Diese werden aufgrund ihrer majestätischen Schönheit von vielen Backpackern als das achte Weltwunder beschrieben und zählen zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir checkten in ein richtig cooles Hostel mit Pool und Bar ein und gingen, erschöpft von der Busfahrt, früh schlafen. Am nächsten Morgen sind wir dann um 4 Uhr in der Früh aufgestanden, um den Sonnenaufgang am Ankor Wat zu sehen. Ganz sportlich liehen wir uns ein Fahrrad aus und radelten die 5 km zum Ticketshelter am Parkeingang. Der Typi vom Hostel sagte uns wir können dort unsere Tickets kaufen, soooo war es dann aber nicht. Als wir dort ankamen sagten uns die Securtiy Männer, dass dort die Tickets nur kontrolliert werden, man sie aber im Office 5 km entfernt in der Stadt kaufen muss. Was für ein Fail! Uns blieb keine Zeit mehr den Weg dorthin und wieder zurück zu radeln bevor die Sonne aufging. Wir versuchten uns nicht allzu sehr zu ärgern und beschlossen die Tempel am nächsten Tag zu erkunden. Also radelten wir wieder zurück und gingen wieder ins Bett und schliefen noch ein paar Stunden.  Abgesehen von den Tempeln hat Siem Riep aber auch einiges zu bieten. Nach unserem Nickerchen chillten wir erst ein wenig am Pool und radelten dann zum Ticket Center, um unsere Tickets zu kaufen. Diese werden sogar mit einem Foto versehen damit auch bloß kein anderer dein Ticket benutzen kann. Abends gingen wir dann auf die legendäre Pub-Straße, in der es lauter Essenstände und Live Musik gab. Eine asiatische Spezialität ist unter anderem ein Eis, dass aus 3 Zutaten, die man sich aussuchen kann, mit Jogurt angerührt wird und zu Röllchen verarbeitet wird. Einfach zubereitet und sehr köstlich! Schwer zu beschreiben, hier ein Foto: 

Sehr lecker sag ich euch!
Mitten auf dieser überfüllten Gasse trafen wir dann plötzlich Thomas und Matthias wieder mit denen wir Silvester auf Koh Ta Kiev gefeiert hatten. Zufälle gibt’s, ich kanns nur immer wieder sagen :D
Am nächsten Morgen ging es dann wieder früh raus und wir starteten den zweiten Versuch. Diesmal besser vorbereitet hehe. Zusammen mit dutzenden anderen Touries liefen wir im Dunkeln  zu einem schönen mit Seerosen bedeckten Teich vor dem Ankor Wat und warteten, dass die Sonne hinter dem Tempel aufgeht. Trotz der vielen Touries war die Atmosphäre einfach magisch. Alle waren ruhig, lauschten den Vögeln und man hörte nur das Klicken der Kameras, dass immer häufiger wurde als der Tempel langsam aus dem Dunkeln hervorkam und sich perfekt in dem See spiegelte. Es war einfach WUNDERSCHÖN!

Perfekte Spiegelung

Und der Blick vom zweiten Teich

Und mal der Blick hinter die Kulissen hehe
Ein netter Franzose aus dem Hostel hatte uns geraten den Tempel nach dem Sonnenaufgang direkt wieder zu verlassen und zu den anderen Tempeln zu radeln, bevor die Massen an Japanern und Chinesen dort antreffen. So gesagt so getan. Nach dem wunderschönen Sonnenaufgang liefen wir zurück zu den Fahrrädern und radelten 4 km zu den nächsten Tempelanlagen. Dort angekommen war alles noch nicht mal geöffnet und wir waren die einzigen. Wir kamen aus dem Staunen einfach nicht heraus bei dem Anblick der wunderschönen alten Tempeln, die vom Dschungel schon halb verschlungen wurden. Die Atmosphäre war einfach magisch und die Tempel waren mit die schönsten Tempel, die ich hier in Asien bisher gesehen habe. Seht einfach selbst:
Auf dem Weg zu den Tempeln im Dschungel

Sehen diese Bäume nicht irre aus?

Keine Menschenseele :)

Friedliche Atmosphäre

Blick von einem Tempel
Als wir von unserer kleinen Wanderungen von den Tempeln im Dschungel zurück kamen hatte dann auch der große Bayon Tempel geöffnet. Dieser Tempel war einfach gigantisch groß und in seinen Mauern versteckten sich ganz viele Buddha-Gesichter. 

Die vielen Gesichter des Bayon-Tempels
Viele der Tempel von Ankor wären in jeder anderen Stadt wohl DIE Attraktion. Hier sind sie wegen des Ankor Wats zwar nicht der Hauptstar aber ebenso faszinierend schöne Gebilde. Langsam trudelten auch immer mehr andere Touris ein, die stille morgendliche Atmosphäre wurde von dem ununterbrochenen Quaseln der Japaner ausgetauscht. Nachdem wir alle Tempel besichtigt hatten radelten wir weiter zu dem nächsten Tempel. Wir dachten es würden viele Touris die Strecken zwischen den Tempeln per Fahrrad zurücklegen, aber zu unserer Überraschung waren wir fast die einzigen. Die ganzen faulen Touries ließen sich per Tuk Tuk von Tempel zu Tempel bringen. Der Preah Khan-Tempel ist wie der Ankor Wat von einem Graben umgeben und auch ganz verwachsen. Ihr müsst euch vorstellen wie ich mit offenen Mund durch die Gassen lief und einfach aus dem Staunen nicht mehr herauskam, überwältigt von der magischen Schönheit diesesTempels.

Eingefallene Mauern

Bizarrer kann ein Baum doch nicht wachsen oder?
 Mittlerweile war es Mittags und die Sonne brannte heiß auf uns herab. Wir radelten weitere 7 km zum nächsten Star von Ankor, dem Ta Prohm. Zuerst mussten wir unseren Kreislauf aber wieder in Schwung bringen und kühlten uns bei einem Ice Coffee ab. Der Ta Prohm ist bekannt durch seine außergewöhnlichen alten Bäumen. Während man durch die zerfallenen Mauern des Tempels schreitet kann man an jeder Ecke riesige Bäume bewundern, dessen Wurzeln die Mauern des Tempels förmlich verschlingen. Einfach unfassbar faszinierend und wunderschön zugleich! 

Lisa und ich am Ta Phrom

Der Baum von den vielen Postkarten
Gegen Nachmittag hatten wir dann soweit die ganzen Tempelanlagen besichtigt und das obwohl wir uns bei jedem Tempel gut Zeit gelassen hatten (ok wir haben ja auch um 6 Uhr morgens angefangen hehe). Da  man sich entweder ein 1-Tages-Ticket für 37 Dollar oder drei Tage für 63 Dollar kaufen konnte, hatten wir so ordentlich Geld gespart und  trotzdem nicht das Gefühl uns beeilt haben zu müssen. Nach einer ausgiebigen Mittagspause erkundeten wir dann natürlich noch den Star: den Angkor Wat. Der größte religiöse Tempel auf der Welt war natrlich…groß :D Man könnte locker den ganzen Tag dami verbringen sich jede Ecke dieses gigantischen Gebäudes anzuschauen. Ntürlich war er sehr überfüllt. Um auf die Spitze zu gelangen mussten wir eine halbe Stunde anstehen. Ein wirklich schöner Tempel, auch wenn mir die kleineren verwachsenen Tempel im Dschungel fast schon besser gefallen hatten. 

Lisa und ich vor dem größten religiösen Tempel der Welt

Bäri war natürlich auch da!
Als krönenden Abschluss eines schon perfekten Tages wollten wir dann noch den Sonnenuntergang von einem Hügel anschauen, auf dem sich ein weiterer schöner Tempel befand. Da dies der einzige Aussichtspunkt ist war es viel zu überfüllt, sodass wir keinen wirklich schönen Platz ergattern konnten und einfach wieder runter spazierten. Die Sonne war eh halb von Wolken überdeckt, deswegen halb so schlimm. Zurück in der Stadt war es auch schon soweit: Mein erster und auch einziger Haarschnitt in Asien stand an. Meine Haare gingen mir schon fast bis zum Popöchen und waren einfach zu lang geworden. In Kambodscha gibt es Männerfriseursalons an JEDER Ecke, aber ein Salon für Frauen ist weit und breit nicht zu finden. Total absurd :D Also gingen wir in einem Männersalon und die Frau dort wurde erstmal ganz panisch und sagte sie könne keine Frauenfrisuren schneiden. Haha wir beruhigten sie und erklärten, dass wir einfach nur die Spitzen geschnitten haben wollen. Schwubs waren nach ein paar Minuten meine Haare gekürzt und mein Geldbeutel um nur 3 Euro leichter. Billiger kann man sich wohl kaum die Haare schneiden lassen oder ? Danach gingen wir nochmal richtig schön essen. Und dann war der tolle letzte Tag zusammen mit meinem Lischen auch schon vorbei. Ja nach unglaublichen zwei Monaten, die wir zusammen gereist sind trennten sich nun leider leider leider unsere Wege. Wir haben so viel gemeinsam erlebt, die witzigsten Insider auf unserer Reise gesammelt und sind uns in den zwei Monaten nicht einmal gegenseitig auf die Nerven gegangen. Der Abschied fiel sooo schwer :( Am nächsten Morgen holte mich ein Tuk Tuk nach dem Frühstück ab, um mich zu meinem Bus zu bringen. Ein Tränchen konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Bye bye Lisa! Ich werde versuchen sie mal in England besuchen zu gehen!
Da war ich also wieder, allein. Das war erstmal wieder ein komisches Gefühl. Jetzt war das Motto wieder sich munter mit Fremden zu unterhalten. Ich muss euch gestehen ich war die ersten Tage nicht gerade wirklich „sozial“. Klar ich hielt hier und da ein Plausch mit Leuten im Bus oder im Hostel, aber so richtig Lust auf fremde Leute hatte ich erstmal irgendwie nicht. So aber genug rumgeheule. Vom Siem Riep ging es für mich mit dem Bus ganze 11 Stunden bis nach Kratie, eine Ort am Mekong im Norden Kanbodschas, der bekannt durch seine seltenen Flussbewohner geworden ist: Dem Irawalddelfin! Ja ihr habt richtig gehört, im Flussdelta von Kratie leben die 80 üblich gebliebenen Exemplare der Flussdelfine.  Das nette kleine Fischerörtchen mit ganz toller alter französischer Architektur und einer sehr entspannten Atmosphäre hat mich direkt verzaubert. Im Bus lernte ich eine Amerikanerin kennen mit der ich 2 Stunden lang ein ganz tolles Gespräch führte. Sie ist 8 Monate auf Reisen und bekommt dies von ihrer Universität finanziert. Sie ist eine von 5 Studenten, denen der Gründer der Uni jedes Jahr eine Reise finanziert. Und das aus einem simplen Grund: Der mittlerweile Millionär hatte in seiner Jugend auch eine Reise gemacht und diese Reise hatte ihn angeblich so geformt und inspieriert, dass er es sehr wichtig findet, dass seine Studenten auch solche Erfahrungen machen. Wie cool ist das bitte? Die einzige Bedingung war, dass sie allein reist und am Ende ein Bericht über ihre Erfahrungen erfasst. Hallo wieso gibt es sowas an unseren Unis nicht? Mega geil! In Kratie angekommen schaute ich mir noch den Sonnenuntergang von der Dachterasse meines Hostels an und schrieb dann fleißig meinen Blog und plante den nächsten Tag. Die Nacht war aufgrund des schnarchenden Typis über mir dann eher weniger erholsam. Die super nette Dame vom Hostel zauberte mir dann aber gleich ein Lächeln ins Gesicht als sie mir total gut gelaunt, ein Lied summend, mein Frühtück brachte. Nach dem Frühstück ging ich zu Fuß zum Steg der Stadt, von dem aus ein kleines Fährenbötchen die Leute auf die kleine Insel auf dem Fluss kutschiert. Auf der Insel lieh ich mir ein Fahrrad und radelte die einzige Straße entlang, die 9 km einmal um die Insel führt. Es war eine herrlich entspannte Fahrt. Ich schaute mir die Stelzenhäuser der Bewohner an und kam sogar an einem kleinem Dorf vorbei, dass auf dem Wasser errichtet wurde. Echt irre wie manche Menschen hier leben, das erstaunt mich immer wieder. 

Hier gibt es keine Autos nur Kutschen

Floating Village
Nach meiner netten kleinen Fahrradtour nahm ich das Bötchen zurück zum Festland und lieh mir wieder ein Roller aus. Die seltenen Delfine kann man am besten 12 km nördlich der Stadt beobachten und so düste ich zu dieser Stelle und traf dort total zufällig die Amerikanerin aus dem Bus wieder. Zusammen mit ihr und einem anderen amerikanischen Pärchen teilte ich mir ein Boot und so war der Preis pro Person nur 1 Euro. So ein günstiges Delfin-Watching gibt’s wohl woanders nicht wa :D Unser Bootsmann brachte uns auf die andere Seite des Flusses und wir schauten beim Fahren schon immer neugierig aufs Wasser. Die relativ scheuen Delfine können den Lärm des Motors natürlich nicht so leiden also machte unser Bootsmann den Motor aus und wir ließen uns treiben und tadaaaa schon tauchte ein paar Meter weiter ein Delfin auf. Mit der Zeit wurden es immer mehr und die bis zu 3 Meter großen Tiere kamen einmal auch recht nah an unser Boot ran. Mit ihrer „zerknautschen“ Nase und kleinen Rückenflosse sehen sie schon witzig aus. Es war einfach toll! Diesen perfekten Tag beendete ich dann mit einem Eis am Fluss bei Sonnenuntergang. Als ich am Abend um 10 Uhr im Flur am telefonieren war bemerkte ich nicht, dass ich für die Uhrzeit vielleicht ein wenig zu Laut sprach. Ich hab mich über Probleme, die ich mit der Bank hatte, aufgeregt und ihr kennt ja mein lautes Organ :D Urplötzlich stürmte ein wutentbrannter Japaner vor mir aus seinem Zimmer und SCHREITE mich mit erhobenen Finger an. Wenn ich nicht sofort leise wäre hätte ich ein GROßES Problem! Ich hab mich dermaßen erschrocken das glaubt ihr gar nicht! Hallo geht’s noch? Das kann man mir auch erstmal ganz normal sagen. Ich hab noch nie einen Japaner so ausrasten sehen. Ich glaub mit seinem Geschrei hat er weitaus mehr Leute aufgeweckt als ich mit meinem Telefonat haha. Er ließ mir auch keine Zeit irgendwas zu antworten. Als er nach gefühlten 5 Minuten mit seine Geschrei fertig war drehte er sich um und knallte seine Zimmertür hinter sich zu. Upsi :D Ich verkroch mich in eine stille Ecke und brauchte echt erstmal ein paar Sekunden um mich von meinem Herzinfarkt zu erhohlen xD
Am nächsten Morgen verließ ich das schöne Kratie wieder und machte mich mit dem Bus auf in mein nächstes Land, das einzige Südostasiatische Land ohne Meereszugang: LAOSSS! Die drei Wochen in Kambodscha sind wie im Fluge vergangen. Es waren drei wundervolle Wochen in einem faszinierenden Land. Ich freute mich aber auch umso mehr auf Laos, da ich vielen Travelern begenet bin, die von diesem Land nur so schwärmten. Damit dieser Eintrag nicht noch länger wird erfahrt ihr dann von meiner Zeit in Laos im nächsten Eintrag! Zum Abschluss noch ein Bild von einer sechköpfigen Familie auf nur EINEM Moped:

Verrücktes Asien!

Ich  hoffe es geht euch allen gut daheim. Fühlt euch geknuddelt!

Eure Jassi (Jay-Z)

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