Montag, 8. Januar 2018

Von meinem abenteuerlichen Motorradtrip durch Vietnam!

Hallihallo meine Lieben,

Erst einmal frohes neues Jaaaahr! Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht.

6 aufregende, verrückte und zugleich wundervolle Wochen liegen hinter mir. Bevor ich euch aber von meinem Motorradtrip in Vietnam erzähle, berichte ich euch erstmal noch von meinen letzten Tagen in Myanmar.
Nachdem sich Pauli und ich uns in Hpa An getrennt hatten fuhr ich mit einem lokalen Bus für nur 50 Cent nach Mawlamyine, wo ich zwei weitere Tage verbrachte. Ich brauchte nach den vergangenden Wochen einfach mal ein wenig Chillzeit und so unternahm ich in den zwei Tagen nicht viel. Ich checkte in das schönste Hotel der Stadt ein, dem Cinderella Hotel. Dies hat neuerdings auch Mehrbettzimmer, wo ich direkt ein paar nette andere Backpacker kennen lernte (unter anderem die erste norwegische Backpackerin, der ich bisher begenet bin). Am Abend gingen wir alle zusammen zum Nachtmarkt auf dem es alles gibt was das Herz begehrt (oder auch nicht begehrt :D). Am nächsten Tag schlief ich ganz entspannt aus und startete meinen Tag erst um 2 Uhr. Ein wenig wollte ich dann aber doch von der Umgebung sehen also stieg ich in einen lokalen kleinen Klapperbus ein und fuhr ganz günstig zu dem Reclining Buddha. Dies ist ein GIGANTISCHER liegender Buddha am Fuße eines Berges. Unglaubliche 200 Meter lang und 30 Meter hoch. Als ich von der Straße die zwei Kilometer dorthin schlenderte, muss ich sagen war ich ehrlich überrascht von der Größe dieser Statur. In dem Buddha selbst war eine große Ausstellung von unzähligen Figuren, die meiner Vermutung nach die Geschichte des Landes erzählten. Leider gab es keine Schilder oder sonstiges mit Informationen, aber es war eine sehr nett gemachte kostenlose Ausstellung.
Na ist der nicht gigantisch?
Vom Buddha aus ging ich die 2 km zurück zur Straße und mal wieder ganz sportlich wanderte ich dann noch zu einem Stupa auf einem hübschen Felsen herauf, von wo mich ein hübscher Ausblick auf die Umgebung erwartete. War mal wieder überhaupt nicht anstrengend bei der Hitze diese Stufen da hoch zu krakseln, aber so hält man sich hier fit wa :D
Zurück im Hostel schlenderte ich mit den anderen noch ein wenig durch die Stadt und dann ging es am nächsten Tag auch schon zurück nach Yangon. 6 Stunden saß ich neben so einem stinkigen Opi in einem alten Bus, achja die Fahrt war einfach herrlich…nicht! Ich teilte mir ein Taxi mit einem englischen Pärchen in die Stadt und chillte einen weiteren Tag nur im Hostel (mit endlich mal wieder suuuuper WIFI). Und dann war es auch schon so weit: Am Abend ging es mit dem Flieger nach Hanoi, Vietnam. Ein neues Land wartete auf mich und noch dazu mein Brüderchen.
Kaum in Hanoi angekommen da ging es zusammen mit meinem Bruder und seinen Freunden erstmal in ein riesen Apartment, dass die Jungs für eine Nacht gemietet hatten (inklusive Dachterasse mit Blick auf Hanoi). Uhiii! Kurz die Tasche abgestellt und schon gings los auf eine Techno-Party mitten in der Pampa auf einer Wiese. Auf dem Gelände befand sich sonst wohl ein Bauernhof, denn ein paar Meter neben der Bühne befand sich ein Gehege mit Kühen, Schafen und sogar Schweinen. Wir hatten ein sehr lustigen Abend und dass die Vietnamesen gut feiern können war somit bewiesen :D
Am nächsten Tag schliefen wir gemütlich aus und  besuchten dann noch das Ho Chi Minh Museum. Nach einem genüsslichen Bier hieß es dann auch schon wieder bye bye Brüderchen und für mich gab es bezüglich Unterkunft wieder ein Downgrade. Vom schniken Luxusapartment ging es dann wieder in ein Hostel. Dort angekommen plauderte ich noch ein wenig mit meinen netten Zimmergenossen. Man trifft auf Reisen immer die interessantesten Charaktere, so hatte ich zwei deutsche Jungs im Zimmer, die von Deutschland mit dem Fahrrad bis nach Vietnam über 8 Monate lang geradelt sind. Einfach der Wahnsinn was die so zu erzählen hatten. Am nächsten Tag kam dann auch schon mein Lischen an. Die Freude war groß! Bis unser dritter Reisepartner eintraf (Michael, einer der Österreicher, die ich in Bangkok kennen gelernt hatte) hatten wir uns zur Aufgabe genommen unser großes Vorhaben in die Tat umzusetzen: Wir wollten uns Motorräder kaufen und damit vom Norden Vietnams in den Süden reisen. Ja guuuut wäre da nicht das klitzekleine Problem, dass Lisa und ich beide noch nie gefahren sind. Ach das ist hier in Vietnam gar kein Problem. Wir sind einfach zu einem der dutzenden Motorradläden gegangen und dann gings erstmal auf einen ruhigen Parkplatz und nach einer 10 minütigen Einfführung düste ich dann auch schon auf dem Parkplatz herum. War das aufregend! Aber nach ein paar Minuten hatte ich es mit dem Schalten schon raus und mich schon in ein nettes schwarzes Motorrad verguckt. Wir erzählten dem Typen vom Laden, dass wir am nächsten Tag für den Kauf wieder kämen und gingen dann, immer noch total voller Adrenalin, laut kichernd zurück zum Hostel.

Mal zur Abwechslung wieder eine waschechte Kirche

Haarschnitt am Straßenrand :D
Ich arbeite neuerdings als Früchteverkäuferin

Am Abend kam dann auch Michael an und unsere Bikergang war komplett. Zusammen mit ein paar anderen aus dem Hostel ging es aber erstmal auf ein paar Bierchen in einem Party Hostel um die Ecke. Wir machten jedoch nicht allzu lange, deeennn am nächsten Tag stand vieles an: Bikes kaufen und los geht die Fahrt! Gleich nach dem Frühstück gingen wir wieder zu dem Motorradgeschäft vom Tag zuvor und die Typis waren grade schon dabei unsere Bikes für den Verkauf fertig zu machen. Nach 10 Minuten drückte ich ihnen dann schon 220 Dollar in die Hand, bekam einen Helm, ein bisschen Zubehör und meinen Fahrzeugschein (ein kleiner blauer Zettel mit Infos) und schon war ich stolze Besitzerin einer Honda Win. So einfach kanns gehen haha. Meinen kleinen schwarzen „Flitzer“ hab ich liebvoll Bruce getauft! Lisa kaufte dasselbe in Grün und taufte ihn Bert. Bruce and bert on tour! Da Michael der einzige von uns war der schon einen Führerschein besaß, wollte er ein besseres Bike haben und kaufte eine kleinmotorisierte Choppa. Gelegenheit einen Rückzieher zu machen gab es nicht, denn kaum hatten wir die Bikes gekauft, schnallten wir auch schon unsere Rucksäcke hinten drauf und los ging die Fahrt.

Mein Bruce und ich!
Zuerst mussten wir aber aus dieser chaotischen Großstadt raus. Hanoi ist was den Verkehr angeht einfach verrückt, hunderte von Mopeds fahren kreuz und quer und wirklich niemand hält sich an Verkehrsregeln. War das aufregend zwischen hunderten von anderen Mopeds zu versuchen nicht mitten auf der Straße abzuwürgen oder glatt einen anderen umzusäbeln. Wir reihten uns also hinter Michael und folgten ihm aus dieser chaotischen Stadt heraus auf den Highway. Puuuh wir hatten es geschafft und endlich Platz! Es dauerte nicht lange da wurde ich selbstbewusster und testete mal aus wie schnell Bruce denn so flitzen kann. Nicht schnell, mehr als 90 km/h bergab mit Rückenwind erreichte ich nicht, also braucht euch keine Sorgen zu machen hehe. An diesem ersten Tag fuhren wir zum reinkommen erstmal nur 80 km nach Viet Tri. Auch wenn die Strecke erstmal nur auf dem Highway lang führte und landschaftlich nicht viel hergab hat es einen heiden Spaß gemacht. In Viet Tri kommen normalerweise glaube ich nicht so viele Touries vorbei, denn das einzig verfügbare Hotel was wir finden konnten war ein fünf Sterne Hotel. Versehentlich war meine booking.com Seite noch in burmesischem Geld eingestellt und so kostete das Zimmer doch mehr als wir gedacht hatten. Aber naja so gönnten wir uns nach unserem ersten aufregendem Tag eben eine Nacht in einem gigantisch luxuriösen fünf Sterne Hotelzimmer. Man gönnt sich ja sonst nichts wa. Wir haben uns gefühlt wie die Könige! Da das lokale Restaurant dann aber doch ein bisschen zu teuer war, machetn wir uns auf in die Stadt nach der Suche nach was essbarem. Als wir dann irgendwann ein günstiges Restaurant gefunden hatten (zuvor haben wir immer nur ganz tolle Kaffee-Läden gefunden, lokale Spezialität anscheinend) verständigten wir uns mit dem Besitzer mal wieder via Google-Übersetzer und bekamen verschiedene leckere Sachen aufgetischt. Wäre da nicht dieser myteriöse Teller an Fleisch gewesen, bei dem Lisa Bangel hatte es könne sich um Hundefleisch handeln. Dies ist in Vietnam nämlich eine Spezialität vom aller feinsten und bei dem Gedanken dass das Fleisch, was für mich aber eigentlich nur nach Schwein schmeckte, echt Hundefleisch sein könnte, war der Appetit verdorben und wir haben das Fleisch lieber liegen gelassen. Nach diesem aufregenden ersten Tag schliefen wir wie Babys in unseren Traumbetten.
Der nächste Tag startete mit einem atemberaubenden Frühstücksbuffet mit allem was das Herz begehrt. Wir aßen uns die Bäuche voll, holten unsere Bikes auf der Tiefgarage und schnallten unsere Taschen auf die Bikes. Schon bald wurde dies zu unserer täglichen Routine und so brauchten wir am Ende des Trips für diesen Vorgang nur noch 2 Minütchen. An diesem Tag fuhren wir von Viet Tri 90 km bis nach Ngoi Tha, einem kleinen Fischerdörfchen am wunderschönen Thac Ba Lake. Der Weg dorthin führte uns zu erst wieder über den Highway. Nach einer kleinen weniger erfolgreichen Shoppingsession bei einem Stand am Straßenrand ging es runter von der Autobahn auf eine kleinere Straße mit dutzenden Schlaglöchern. Wir wurden ordentlich durchgeschüttelt und zu unerer Überraschung hielten unsere Kontruktionen mit den Taschen. Im Ort angekommen fanden wir uns auf einmal wieder vor einem See, der unsere Straße bedeckte. Aufgrund des vielen Regens war die Straße überschwemmt und man konnte sich nur mit einem Floß auf die andere Seite ziehen. Ja gut eine Floßfahrt mit unseren Bikes ist wohl ein wenig schwierig, also ließen wir sie dort und wurden netterweise von unserem Hostelbesitzer mit dem Boot abgeholt (Dieser kannte ja schon die Problematik der Touries an dieser Stelle). Dies war unsere erste Nacht in einem Homestay. Man schläft auf bequemen Matratzen auf dem Boden im Haus einer Familie.
Blick von unserem Hostel

Da passen unsere Motorräder wohl nicht drauf
Im Haus wurden wir von dem kleinen süßen Mädchen der Familie empfangen und bekamen ertmal eine leckere heiße Tasse Tee. Die Familie hatte auch drei Hunde und einen kleinen süßen Welpen. Leider behandeln sie in Vietnam die Hunde nicht so wie wir in Deutschland. Als wir grade unseren Tee genossen, sahen wir wie das kleine vielleicht 3 Jahre alte Mädchen den Welpen trat. Von wem hatte sie sich ein solches Verhalten wohl abgeschaut? Kein Wunder die Einheimischen treten hier alle die Hunde wenn sie ihnen zu nahe kommen. Einmal ließ mich ein Hund an sich heran und er hat es sichtlich genossen gekrault zu werden. Am Abend machten wir noch ein kleinen Spaziergang durch das Dorf, nahmen das Floß auf die andere Seite und bekamen von einer netten Frau Früchte geschenkt (die schmeckten leider so gar nicht, aber wir haben sie aus Höflichkeit natürlich trotzdem gegessen). Abends saßen wir dann noch mit dem Familienvater und einem französischen Schwulenpärchen, die ebenfalls Gäste waren, zusammen und natürlich wurden 2 Flaschen Reiswein ausgepackt. Auch wenn ich Reiswein vollkommen abscheulich finde hatte ich keine andere Wahl als mitzutrinken. Der Mann drückte mir immer wieder einen neuen Shot in die Hand, dann wurde angestoßen und ein Trinkspruch auf vietnamesisch gerufen und anschließend die Hände geschüttelt. Es war ein lustiger Abend!
Am nächsten Morgen machte uns die Frau des Hauses einen Batzen an Pancakes, sodass wir ein paar für die Fahrt einpackten. Wir hatten einen langen Weg vor uns, 200 km um genau zu sein. An diesem Tag kamen wir jedoch nicht so früh los wie gehofft. Zudem war es einfach eisekalt und der Nieselregen machte die Fahrt nicht gerade angenehmer. Als das Navi uns auf den Highway führte, dieser aber für Motorräder nicht zugelassen war, winkten uns ein paar Sicherheitstypis zur Seite. Die waren so nervig aufdringlich. Als ich sie fragte wie wir alternativ fahren könnten, riss der eine Typi mir ständig mein Handy aus der Hand und erklärte mir irgendwas auf vietnamesisch. Hallo denkst du ich kann ein Wort davon verstehen was du redest? Ein wenig entnervt bedankte ich mich irgendwann für deren "Hilfe" und schließlich fanden wir auch so den Weg. Wir fuhren am Fluss entlang Richtung Norden. Der Wind blies uns eisekalt ins Gesicht und nach einer Weile waren wir dermaßen unterkühlt, dass wir eine kleine Teepause einlegten. In dem Lokal fiel uns eine weitere Sache auf, die in Vietnam vollkommenüblich ist. Fast alle Einheimischen trinken zu jeder Tageszeit Reiswein, rauchen und aschen dabei einfach auf den Boden. Sie hinterlassen förmlich einen Saustall wenn sie ein Lokal wieder verlassen. Es war schon nachmittags und wir hatten noch einige Kilometer vor uns bis nach Sa Pa. Aufgrund unseres unterkühlten Zustandes beschlossen wir einfach in dem kleinen Ort zu bleiben und am nächsten Morgen in aller Frische weiter zu fahren. Also fragten wir die Frau vom Lokal nach einem Hotel und übernachteten richtig günstig in einem kleinen beschaulichen Motel. Leider konnten wir uns nicht mit einer warmen Dusche aufwärmen, die war nämlich eisekalt. Wir schlenderten dann noch ein wenig durch den Ort, denn Michael wollte sich dringend noch eine warme Jacke kaufen und wir uns Handschuhe (glaubt mir diese Handschuhe waren meine Rettung auf diesem Trip :D). Dann muckelten wir uns in unsere Decken und schauten einen Film. Am nächsten Morgen gings früh los und auf dem Weg nach Sa Pa konnten wir sogar ein wenig „illegal“ auf dem Highway gut Strecke machen. Irgendwann führte die Straße in eine wunderschöne Berglandschaft. Leider war die Sicht zu schlecht, aber sobald die Wolken mal für einen Moment verschwanden waren die Aussichten einfach traumhaft schön. Dutzende Reisfelder bedeckten die Berge und die Einheimischen in ihren traditionellen Kleidern winkten uns alle freudig zu.

Ein Mädchen im traditionellem Gewand
In Sa Pa angekommen war der Nebel so dicht, dass wir grade einmal ein paar Meter weit schauen konnten. Wir übernachteten wieder in einem Homestay und zu meiner Freude hatte die Familie sogar ein Klavier. War das schön endlich mal wieder gespielt zu haben. Die Einheimischen waren auch ganz entzückt und filmten mich beim spielen hehe. Als wir zu Abend aßen, bekamen wir den BESTEN Ingwer-Zitronen-Zimt-Tee serviert auf dieser großen weiten Welt. Das war einfach genau das richtige nach diesem kalten Tag. Von der Umgebung konnten wir bei dem Nebel eher weniger erkunden also machten wir wieder Movienight und schauten weiter Herr der Ringe.
Eingepackt bis oben hin mitsamt einem Regencape

Die Reisfelder von Sa Pa

Wunderschöner Ausblick sobald der Nebel es mal zuließ


Am nächsten Morgen wollten Bruce und Bert patu nicht anspringen. Die Einheimischen dachten sich womöglich auch nur so „ach komm helf ich doch mal diesem blöden Blondchen, dass keine Ahnung davon hat wie ein Kikstart funktioniert“. Nach einer halben Stunde sprangen sie dann endlich an und die Fahrt konnte losgehen. Wir fuhren durch etliche Serpentinen durch eine wunderschöne Berglandschaft und versuchten nicht eine der Kühe am Straßenrand umzufahren (von der Landschaft konnten wir wegen des schlechten Wetters leider nur die Hälfte erkennen). Die Fahrt war trotzdem herrlich und mit dem Motorrad zu reisen und überall anhalten zu können wo man will ist einfach wundervoll! Nach 10 Kilometer kamen wir in dem eigentlichen Örtchen an, in dem es von wundervollen kleinen Lokalen und  Bekleidungsgeschäften (wo natürlich nur warme Jacken angeboten wurden :D) wimmelte. Ich fühlte mich als ob ich im tiefsten Winter durch einen kleinen Skiort in Österreich schlendern würde, es war herrlich! Ihr braucht also nicht neidisch zu sein, ich hab mir den ganzen Dezember genauso wie ihr den Arsch abgefroren :D

Ein Gruppenselfie im vernebeltem Sa Pa
Wir aßen Lunch und fuhren dann noch 60 Kilometer weiter nach Lao Chai. Diese Stadt war viel größer als wir erwartet hatten. Sie liegt an einem Fluss, der mit ganz vielen tollen Lichtern weihnachtlich beschmückt war und grenzt direkt an China. Leider kann man noch nicht mal für ein Tag nach China einreisen, also konnten wir nur vom Grenzübergäng aus den Chinesen zuwinken. Sooo nah und doch so weit weg haha.

Hallo China!
Vom Grenzübergang schlenderten wir dann über den Nachtmarkt zurück zum Hostel. Auf diesem Markt gab es dutzende Hühner in Käfigen, die man sich kaufen kann und die einem dann frisch zubereitet werden. Jaaa so läuft das hier! In einer total verlassenen Straße am Fluss ergab sich dann eine wirklich bizarre Situation, denn in dieser Straße gab es einen kleinen Essensstand an dem die Verkäuferin mit 2 riesiegen Boxen total laut die krankeste Eektromusik spielte. Haha total absurd! Wir tranken mit ihr ein Bierchen und wurden dabei von ein paar Jungs auf einem Balkon beobachtet. Zurück auf dem Zimmer gab es dann für uns erkälteten Mäuse einen leckeren selbstgebrauten Ingwer-Zitronen-Tee. Danke Lisa! Am nächsten Morgen frühstückten wir mal wieder ein leckeres Sandwich (die gibt’s hier in Vietnam an jeder Ecke) und dann gings auch schon auf nach Ha Giang ( Von dort beginnt der beliebte Nordloop beginnt, den viele Touries mit dem Motorrad machen). Aber auch die Fahrt dorthin war schon sehr schön. Die Straße schlängelte sich durch Berge, führte dann wieder zurück zum Fluss und vorbei an einem riesigen Staudamm.

Fleißig bei der Arbeit


Mein Blick als ich eine Pinkelpause einlegte :D


Eingepackt bis oben hin!



Selfie mit ein paar Kids
Falls ihr euch fragt, ob es wärmer an dem Tag war, ehhhm nein Fehlanzeige. Je nördlicher wir fuhren, desto kälter wurde es. Die Entscheidung am Morgen was man wohl anziehen soll fällt einem da nicht so schwer. Wir zogen uns jeden Tag all unere warmen Klamotten an und frohren uns nach mindestens 2 Stunden Fahrtwind immer wieder trotzdem den Hintern ab. Wir machten mal wieder eine übliche Teepause, dies wurde auch schon bald zu eins unserer Rituale auf diesem Trip. An den vergangenden Tagen sind wir kaum Touristen begegnet und kaum in Ha Giang angekommen sahen wir schon dutzende Backpacker auf Motorrädern. Viele leihen sich für den Loop Bikes aus aber auch vereinzelt trafen wir andere Backpacker, die sich die Bikes auch gekauft hatten und ganz Vietnam damit bereisen. Gerade in dieser Stadt fiel mir die seltsame Archtiekur der Vietnamesen auf. Es gibt hier dutzende vielleicht grade mal 3 Meter breite aber total hohe Häuser. Kann mir mal jemand erklären was der Sinn dahinter ist solche Häuer zu bauen? Den Abend verbrachten wir dann noch in der Bar neben unserem Hostel mit Bier trinken und Billiard spielen. Wie der Zufall das manchmal so will traf ich zwei deutsche Jungs wieder, denen ich schon in Yangon am Flughafen begegnet bin. Man trifft sich immer zwei mal im Leben wa :D Am nächsten Tag starteten wir dann ganz früh im Nebel den Loop. Ich muss ganz ehrlich sagen das war die schönste Straße, die ich je gefahren bin. Auch wenn es teilweise sehr nebelig, eiskalt und regnerisch war war die Fahrt einfach wunderbar. Sobald es ein wenig aufklarte hielt ich immer an und kam aus dem Staunen kaum heraus, entzückt von der Schönheit der rauen Natur des Nordens von Vietnam. Ein tolles Fleckchen Erde, dass ich nur zu gut empfehlen kann. Beim Fahren  haben wir immer die Regel, dass die Person in der Mitte immer die letzte Person im Auge behält. Michael fuhr mit seinem etwas schnellerem Bike dann immer vor um manchmal auch ein wenig Gas geben zu können (das hätte ich auch gern mal gemacht aber haha Bruce war jetzt nicht so der schnellste, vor allem berg aufs). Bei einer Snack Pause begneten wir zwei Jungs, die erzählten sie seien an diesem Tag schon 4x gestürzt! Ohjee das gab uns ein mulmiges Gefühl. Die Serpentinen dieser Strecke sind sehr gefährlich und es gibt sogar Geschichten von Touristen, die auf dieser Strecke ums Leben gekommen sind. Aaaaber wir fuhren immer nicht so schnell, bremsten in den Kurven immer brav ab und kamen dann nach 5 Stunden heile in Bao Lac an. Einen kleinen Zwischenfall gab es aber dann doch. Als ich irgendwann vorne fuhr und Michael nicht mehr im Rückspiegel sah hielt ich an und wartete wartete und wartete. Wo blieben die beiden denn nur? Da konnte irgendwas nicht stimmen. Als ich grade umdrehen und zurück fahren wollte kamen die beiden plötzlich um die Ecke und erzählten mir, dass Lisa das Benzin ausgegangen war und mitten auf dem Berg stecken blieb. Ein paar Bergleute haben ihr dann glücklicherweise aber noch Benzin aus ihren Vorräten gegeben. Unsere Bikes haben nämlich weder eine Tankanzeige noch klappt die Geschwindigkeitsanzeige. Ab diesem Tag haben wir dann immer regelmäßig den Tank gecheckt und sind immer rechtzeitig wieder tanken gegangen :D Als wir am Abend ein Restaurant suchten, fanden wir ein Restaurant in dessen Vitrinen alle Teile eines Hundes „angerichtet“ war. Der Besitzer zeigte uns stolz sein Hundefleisch und wollte uns schon herein winken. Nein danke da gehen wir defintiv nicht essen! Schließlich fanden wir ein leckeres Abendessen für knapp einen Euro. Vietnam ist unglaublich günstig! Ich habe in diesem gesamten Monat so wenig wie nie zuvor hier in Asien ausgegeben.

Die Berge des Nordens





Nebel Nebel Nebel


Sind die Kids nicht putzig?
Von Bao Lac gings am nächsten Tag weniger früh (haben verschlafen upsi) weiter über einen langweiligen Highway nach Long San. Bei einem Klostopp bei einem kleinen Cafe gab es einen demaßen süßen Hundewelpen das Lisa musste mich nach 10 Minuten förmlich von ihm wegzerren. Ich hätte ihm am liebsten mitgenommen und den gaanzen langen Tag geknuddelt. In Long San gab es wieder einen Grenzübergang zu China und auch den konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Dort wimmelte es nur so von Klamottenshops und chinesischem Billigkrimskrams. Da war vielleicht was los, etliche LKW´s, die darauf warteten nach China zu dürfen. Leider wurden wir auch hier nicht mal für 5 Minuten nach China gelassen. Schade schade! So wie jeden Tag kamen wir nachmittags an, checkten in ein Hotel, machten uns auf die Suche nach Abendessen, kauften viel zu viele ungesunde Snacks und endeten wieder bei einem guten Film im Hotelzimmer. Den ganzen Tag Motorrad fahren macht einen schon echt platt hehe. Am nächsten Tag war es dann schon soweit, unsere Fahrt nach Ha Long stand bevor. Das Meer wartete endlich wieder auf uns. Die Vorfreude war groß! Die Fahrt war lang und eher unspektakulär, auf der Strecke trafen wir teilweise Biker aus dem Norden wieder. Wir kamen gut voran und machten kurz vor Ha Long halt in einem Vorort am Meer. Dort besuchten wir den ersten Tempel, den ich hier in Vietnam je gesehen hab. Die kleine Tempelsauszeit hat aber auch mal gut getan hehe. Der Tempel war wieder sehr schön und belohnte uns mit einem ersten tollen Ausblick auf die Bucht und die etlichen Inseln.

Tempel mit Blick auf die Inseln von Ha Long
Wir wollten eigentlich dann nur ein Kaffee trinken, endeten dann aber wieder in einem Billiardsalon und zockten wieder ne Runde (wir wurden natürlich wieder von den Einheimischen angestarrt :D). Über eine riesige Brücke ging es dann hinein in die große turbulente Ha Long Stadt, dem Tourieort schlechthin in Vietnam. Unser Hostel lag direkt gegenüber eines Freizeitparks und hieß „Party Hostel Ha Long“. Schon in Partylaune dachten wir uns "na klasse dann können wir ja heute mal wieder ausgehen und in unserem Partyhostel vortrinken". Ehhhm falsch gedacht, die Stadt war fast wie ausgestorben und von Party fehlte jede Spur. Wir hatten dennoch einen schönen Abend, aßen in einem süßen chinesischen Restaurant (der Besitzer konnte sogar ein bisschen Deutcsh total niedlich) und spielten mal wieder Billiard in der angesagtesten Partybar der Stadt, in der an dem Abend einschließlich uns nur 6 Menschen verweilten haha. Wo hatten sich denn nur die ganzen Menschen versteckt? Der nächste Tag war dann der erste Tag seit Beginn der Tour an dem wir nicht weiter fuhren. Stattdessen ging es mit der Fähre auf die Insel Cat Ba. Zum ersten Mal zeigte sich auch die Sonne mal wieder. Es war ein herrlicher Tag mit blauem Himmel und zum ersten Mal haben wir mal nicht gefroren. Es sind die kleinen Dinge im Leben.  Die Fahrt durch die vielen Inseln der Bucht war wunderschön, diese Bucht ist wahrhaft ein magischer Ort.

Lisa und ich

Ein kleines Dörfchen auf dem Wasser



Was für ein Ausblick

In Cat Ba angekommen fuhren wir dann noch 15 Minuten durch einen schönen Nationalpark auf die andere Seite der Insel. Auf der Fähre trafen wir einen anderen französsichen Biker, der Ahnung von Motorrändern hatte und mit einem Handgriff meine Hupe reparierte. Achja Ahnung müsste man haben. Auf diesem Trip hätte ich gern all das Wissen meines Vaters über Motorräder gehabt :D

Ausblick auf dem Weg zur anderen Seite der Insel
Angekommen in dem kleinen süßen Fischerort von Cat Ba aßen wir uns erstmal die Bäuche voll und fuhren dann noch zu einem kleinen Nationalpark im Zentrum der Insel. Mein Entdeckergen hatte mich wieder gepackt und so überzeugte ich die anderen davon zu einem kleinen Aussichtspunkt auf der Spitze eines Berges zu wandern. Ein bisschen Bewegung tat uns auch mal wieder gut. Als wir am Eingang des Parks ankamen sagte man uns der Park habe nur noch eine Stunde geöffnet, also mussten wir uns beeilen. Schnellen Schrittes bestiegen wir den Berg und wurden dann mit einem atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Berge belohnt. Tiefer unberührter Dschungel bedeckte die Berge und die untergehende Sonne machte ein wunderbares Licht. Mithilfe unserer Handytaschenlampe krakselten wir dann zurück zum Parkplatz und fuhren  mit dem schwachen Licht des Mondes zurück zur Stadt. Deeenn das Licht von meinem und Lisas Bike waren kaputt und so konnten wir quasi nichts sehen, definitiv not safe!

Die schönen Berge des Nationalparks auf Cat Ba


Abends wollten wir dann noch am Strand ein Bierchen trinken. Leider war der Zugang zu diesem am Abend nicht gewehrt und so endeten wir schließlich in einer Bar um die Ecke. Zu Michaels Freude (der in seiner Heimat DJ ist) konnte er für ein paar Minuten auflegen, wir hatten mal wieder einen sehr lustigen und schönen Abend. Am nächsten Tag nahm Michael die Fähre zurück nach Halong Stadt weil er dort im Hostel Dinge vergessen hatte. Lisa und ich blieben noch ein wenig in Cat Ba und machten ein kleines Strandhopping und spazierten von einem zum nächsten Strand. Zum Schwimmen gehen war es leider zu kalt aber es scheinte die Sonne und die Strände waren wunderschön.

Strand Numero Uno von Cat Ba
Gegen Mittag wollten wir dann die Autofähre nach Hai Phong nehmen, die aber zu  unsere Überraschung auf der anderen Seite der Insel abfuhr. Ach wie praktisch, dass wir Motorräder haben. Also fuhren wir wieder eine landschaftlich sehr schöne Straße zu einem kleinen Hafen.

Ich musste mal wieder anhalten für diesen tollen Ausblick

Auf dem Weg zur Fähre
Dort angekommen standen auch schon mehrere Busse und dutzende Backpacker warteten auf die Fähre. Als wir zwei Mädels dann ganz cool mit unseren Bikes da ankamen zogen wir förmlich die Blicke ALLER Backpacker dort auf uns. Tja die wären wohl auch gern so cool wie wir gewesen :D Ein paar fragten uns zu useren Bikes aus und wir taten so als ob wir DIE Ahnung von Motorrädern hätten :D Die Fähre fuhr dann schließlich gar nicht bis nach Hai Phong sondern nur 30 Minuten zu einer anderen Insel. Ich war sichtlich verwirrt, denn die neu erbaute Brücke von dieser Insel aufs Festland gab es auf der Karte noch nicht. Der Busfahrer  sah mir meine Verwirrung sichtlich an und sagte wir sollen seinem Bus einfach folgen. Also fuhren wir hinter dem Touriebus her und wurden von den kichernden Japanern dort drinne beobachtet. Wir düsten über den neu gebauten Highway und nach ner halben Stunde kamen wir dann in der drittgrößten Stadt Vietnams an. Die kann man mit drei Worten ganz gut beschreiben: chaotisch, dreckig und VOLL. Sich durch die hunderten von Mopeds zu schlengeln ist schon ein Erlebnis an sich gewesen. Da am Tag zuvor Lisa auf der Fahrt ihre Halterung für die Tasche abgebrochen ist und sie die Tasche so auf dem Rücken tragen musste (was auf Dauer definitiv nicht bequem ist), verbrachten wir locker 2 Stunden mit der Suche nach so einem Ding. Als wir auf einem lokalen Markt dann endlich so eine Metallhalterung gefunden hatten erklärten die uns, dass die auf ihr Bike nicht so einfach drauf passt und wir zum Schweißer müssen. Also wieder durch die ganze Stadt gurken. Schließlich fanden wir einen Schweißer, der ohne eine Schutzmaske zu tragen ihr eine Halterung dran schweißte. Unglaublich die Sicherheitsbedingungen hier :D

Ihre Kette war auch noch rausgedprungen

Lisa bekommt eine neue Halterung
Die Reparatur zog sich dermaßen hin, wir waren verschwitzt, verdreckt und hungrig und dementsprechend entnervt. Schließlich konnten wir uns dann endlich auf dem Weg zu unserem Hotel machen, wo wir Michael wieder trafen. Die Dusche war zwar nicht warm aber dieses Gefühl sich endlich den Schmutz einer Großstadt abwaschen zu können ist unbezahlbar :D
Masken gegen den Schmogg in den Großstädten 

Wir gingen dann noch lecker essen und pflanzten uns dann nur noch ins Bett. Leider fand ich keinen guten Schlaf in dieser Nacht aufgrund von einer Beerdigungszeremoniere nebenan, bei der DIE GANZE NACHT eine dermaßen laute schreckliche Musik gespielt wurde, das hat mich einfach kirre gemacht.
Am nächsten Tag gings früh aus den Federn und wir fuhren ganze 220 Kilometer bis nach Sam Son. Die Strecke führte nur über einen unspektakulären Highway, aber wir haben einen sehr schönen kurzen Stopp in Ninh Binh gemacht. Das ist schon immer lustig, man fährt den ganzen Tag und sieht keine Touristen, fährt durch kleine Dörfer wo man DIE Attraktion ist und dann hält man an einer Touristenattraktion an und schwubs da sind sie wieder die ganzen Touries. Ninh Binh liegt am Rande einer unglaublich schönen Bergkette, durch die ein Fluss fließt. Viele Touries kayaken zwischen den Bergen auf dem Fluss entlang. Wir nahmen die günstige Variante und beobachteten die Kayaks von einem Tempel auf einem Berg. Die Aussicht war wirklich sehr schön, definitiv verständlich warum dieses Fleckchen inmitten einer eher unsprekakulären Umgebung so beliebt ist. Der Tempel lag auf dem Drachenfels, der seinen Namen aufgrund einer riesigen Drachenskultur auf der Spitze des Berges trägt.

Blick vom Gipfel auf einen anderen Tempel

Einmal lächeln bitte :D

Na wer erkennt die kleinen Kayaks da unten?
Nach diesem netten Zwischenstopp kamen wir so gut voran, dass wir schon um halb 2 in Sam Son ankamen. Wir erkundeten ein wenig den netten Strand (leider war es immer noch zu kalt zum Schwimmen) und machten uns dann wie jeden Tag wieder auf die Suche nach einem Restaurant.

Fischer am Strand bei der Arbeit
In der Innenstadt wurden wir mal wieder von einem Einheimischen angesprochen. Dabei sagen die hier nicht erstmal hallo, nein die kommen immer zu dir und sagen direkt „whats your name?“. Das war auch so das einzige was der Mann auf Englisch konnte, denn unsere Frage wie er denn heiße hat er nicht mehr verstanden. Ein paar englische Fußballvereine konnte er aber dann noch aufzählen, sehr amüsant und verrückt zu gleich war dieser Kerl :D
Am nächsten Tag ging es wieder 200 km weiter bis nach Vinh. Wir mussten ordentlich Strecke machen zu der Zeit, weil wir an Weihnachten in Hoi An sein wollten. Wir gaben ordentlich Gas und kamen schon sehr früh in Vinh an. Unser Hotel lag ein wenig außerhalb in einem Strandort. Leider gab es in dieser Stadt nicht so viel zu entdecken denn sie war wie ausgestorben. In 2 Jahren ist die Stadt wohl der Tourieort schlechthin aber zur jetzigen Zeit sind die riesigen Straßen menschenleer. Etliche Hotels waren geschlossen und noch eine Baustelle und der Strand hässlich und vermüllt. Als wir auf der Suche nach einem Restaurant waren (so wie immer :D) entdeckten wir das Militär bei Übungen auf einer Baustelle für ein riesiegen Hotelkomplex. Noch dient die Stadt also als Militärübungsplatz :D Schließlich aßen wir in einem Restaurant am Strand, dass eher eine Festhalle glich. Wir waren wohl die einzigen Gäste seit langem, denn die super süßen Mitarbeiter holten erstmal mit dem Moped ein paar Lebensmittel. Haha total absurd, aber so war das Essen immerhin frisch und lecker :D  Michael blieb noch den Tag in der Geisterstadt und wartete auf eine Go-Pro, die er sich gekauft hatte. Lisa und ich fuhren in der Zwischenzeit wieder ein wenig ins Landesinnere in den wunderschönen Phong Nha-Nationalpark. Auf dem Weg dorthin ergab sich eine witzige Situation bei einem kleinen Klostopp. In Vietnam läuft das so das man einfach die Einheimischen fragt und diese einen dann in ihre private Toilette lassen. Teilweise sind wir durch Wohnzimmer, Küchen und Keller gelaufen um zur Toilette zu gelangen. Diesmal kam Lisa ganz aufgeregt aus dem Haus heraus und erzählte mir kichernd, dass eine kleine Omi grade noch halbnackt im Bad stand als sie plötzlich herein platze. Upsi peinlich peinlich. Als ich dann wenig später ebenfalls die Toilette dort aufsuchte war die Oma zum Glück wieder angezogen und grinste mich nur breit an als ich vorbei huschte. Die Umgebung wurde schließlich immer bergiger und gegen Nachmittag kamen wir dann in dem kleinen Dorf im Nationalpark an, dass uns auf Anhieb total gefiel. Ein Hostel reihte sich ans nächste und es gab viele nette Restaurants und Bars.
Im Phong Nha befinden sich etliche Höhlensysteme unter anderem die größte Höhle der Welt. Da man diese jedoch nur anhand einer teuren Tour besichtigen konnte entschieden wir uns noch am selben Nachmittag zur Paradieshöhle zu fahren. Diese Höhle ist mit dem Motorrad erreichbar und ebenfalls GIGANTISCH. Sie erstreckt sich über 31 km von denen nur die ersten 2 für Touristen zugänglich ist. Ganz beschwingt von der Leichtigkeit unserer Bikes ohne die schweren Backpacks drauf düsten wir durch den wunderschönen Nationalpark zur Höhle. Die Fahrt war sehr schön und teilweise ging es dermaßen steil bergauf und wieder herab, dass ich Bangel hatte meine sowieso schlechten Bremsen würden den Geist aufgeben. Leider hatten wir uns nicht darüber informiert wie lange die Höhle geöffnet hat, denn als wir dort ankamen um 4 Uhr wurden keine Leute mehr herein gelassen. Aber statt uns zu ärgern genossen wir eine schöne Fahrt zurück ins Dorf und beschlossen am nächsten Morgen ganz früh wieder her zu kommen.

Der schöne Phong Nha Nationalpark


Abends spielten wir wieder…. dreimal dürft ihr raten…richtig Billiard. Mittlerweile sind wir richtige Pros und ziehen des öfteren irgendwelche Jungs in Bars ab, die dann sichtlich erstaunt darüber uns ein Bierchen ausgeben müssen hehe. Am nächsten Morgen standen wir schon um 7 auf, denn wir wollten noch die Höhle besichtigen und am selben Tag 180 km bis nach Hue fahren. Michael steckte immer noch in Vinh fest und wartete auf seine Kamera...armer Michael und das gerade in dieser Geisterstadt wo es nicht viel zu entdecken gab. Vom Parkplatz aus mussten wir noch 2 km zum Höhleneingang bergauf laufen. Über Treppen ging es dann hinab in die erste große Höhlenhalle und wow ich muss ehrlich sagen ich war beeindruckt. Ich hab schon einige Höhlen gesehen aber nie eine dermaßen gigantisch große Höhle. Definitiv die eindruckvollste Höhle in der ich je war. Ein beleuchteteer Pfad führte von einem Höhlenraum zum nächsten und einer war gigantischer als der nächste. Einfach wow!

Mit ein wenig Phantasie entdeckt man ein Elefanten


Nach diesem tollen morgendlichen Ausflug ging es dann wieder über den schnellen Highway auf den Weg nach Hue. Die Stadt war größer als erwartet und gefiel uns auf Anhieb. Alles war so wunderbar weihnachtlich geschmückt da kam richtig Weihnachtsstimmung auf. Da das Hostel, was wir online schon reserviert hatten, auf der Karte falsch eingetragen war UND einen anderen Namen hatte als online haben wir bestimmt 1 Stunde damit verbracht dieses blöde Hotel zu finden. Wir sind die selbe Straße etliche male auf und ab gelaufen weil jeder Einheimische was anderes behauptete bis wir schließlich einen fanden der wirklich Ahnung hatte. Es ist ja super süß wie hilfsbereit die Einheimischen sind aber dies bringt uns leider wenig wenn sie keine Ahnung haben und einfach irgendwas behaupten. Schließlich hatten wir es geschafft, checkten ein und gingen dann noch in eine Bar. Diese Bar war der Treffpunkt der vietnamesischen Jugendlichen und wir hatten ein sehr amüsanten Abend mit ein paar Einheimischen und zogen unter anderem zwei der Jungs im Billiard ab. Hehe da staunten sie nicht schlecht! Nachts kam dann auch endlich unser Michael wieder, er ist an diesem Tag unglaubliche 400 km (bedenkt wir fahren mit unseren Bikes nur knappe 80km/h) gefahren und war dementsprechend sehr am Arsch. Wie gut, dass er seine Mädels hat die ihm gleich ein leckeres Sandwich holten (ein vietnamesisches Sandwich ist wie Pad Thai in Thailand, es gibt sie an jeder Ecke und schmecken super). Der nächste Tag begrüßte uns mal wieder mit Regen als ob wir ihn schon vermisst hätten. Aber weil wir ja nicht aus Zucker sind gurkten wir wie so ne coole Bikergang durch die Stadt. Hue besitzt eine Altstadt, die von einem Graben umgeben ist mit tollen Tempelanlangen. Zu unserem Erstaunen kostete der Zugang aber einen viel zu hohen Eintritt also schauten wir sie uns nur von außen an und bewunderten lieber konstenfrei eine Ansammlungen von alten Panzern und Flugzeugen aus dem Krieg. Nach einem lecken Kaffeestopp ging es dann auch schon auf den Weg nach Hoi an über den einen Pass, der auch aufgrund von der Fernsehserie Top Gear so bekannt ist. Diese berühmte Strecke führt durch eine wunderschöne Berglandschaft von der wir…richtig NULL sehen konnten. Als wir grade die ersten Serpentinen hoch fuhren wurde es so dermaßen nebelig, dass wir rein gar nichts von der schöne Aussciht mitbekamen. Echt schade! Das Pech hatte uns an diesem Tag echt verfolgt, denn dann sprang Michaels Kette auch noch mitten auf dem Pass im nirgendwo heraus. Das ist hier in Vietnam aber gar kein Problem, denn es hielt direkt ein LKW Fahrer an, der (so wie jeder in Vietnam) ein paar Utensilien dabei hatte und für ein paar Pfennig die Kette für Michael reparierte. Glück im Unglück also!

Das einzige Mal am Ende als der Nebel für einen Moment verschwand
Nach dieser kalten und nassen Fahrt ging es dann erstmal in eine endlich wieder warme Dusche in unserem Hostel in Hoi An, in dem wir die Feiertage verbrachten. Dieses Hostel war riesen groß mit Bar und Pool. Wir hatten eine sehr lustige Truppe an Engländern auf dem Zimmer mit denen wir gleich einen Plausch hielten. Zur Lisas Freude (die ein totaler Fußballfan ist) schauten wir dann noch in der Bar ein wenig Fußball und gingen relativ früh ins Bett, denn für den nächsten Tag wollten wir fit sein, denn dann war auch schon WEIHNACHTEN (zumindest für uns, für Lisa als Engländerin erst am 25).

Weihnachten fing für uns seeehr entspannt an, denn wir verschliefen prompt das Frühstück. Dann gings mit unseren Bikes in die Innenstadt. Wir nahmen die Straße aber in die falsche Richtung und endeten am Strand anstatt in der Innenstadt, hehe auch nicht schlecht :D Der Strand war ganz nett aber zum schwimmen war es zu ungemütlich.

Strand von Hoi An
Als wir dann auch mal den Weg gefunden hatten erkundeten wir das wunderhübsche Hoi An, eine Stadt mit totalem Charme. Überall hingen Laternen und die kleine Häuser und Gassen machten diesen Ort einfach schnuckelig. Wir bummelten ein wenig und aßen lecker Lunch am Fluss. Als ich grade Geld bei einem ATM abheben wollte bemerkte ich wie der Mann vor mir sein Geld im Automaten vergessen hatte. Also rannte ich ihm durch die Menschenmasse hinterher und er war sichtlich erfreut von meiner guten Tat. Jeden Tag eine gute Tat nicht wahr? Ein so köstliches festliche Weihnachtsessen gab es bei mir an Weihnachten leider dann nicht, aber am Abend gab es umsonst vom Hostel Frühlingsrollen. Immerhin :D Statt sich die Bäuche mit gutem Essen vollzuschlagen schlugen wir sie uns mit gutem Bier voll. Wir hatten einen wundervollen Abend. Ich war in tollster Gesellschaft, die Leute im Hostel waren total lustig und wir feierten bis in die Morgenstunden. Am nächsten Tag verschliefen wir natürlich wieder das Frühstück und gingen lecker beim Bäcker frühstücken. In Vietnam gibt es ganz viele tolle Bäckereien, fast ein bisschen wie zu Hause. Wir verbrachten einen weiteren schönen Feiertag, spielten Billiard, chillten am Pool und gingen dann mit den Engländern aus unserem Zimmer in einem tollen englischen Restaurant essen. Na da hatte ich dann doch noch ein kleines Festessen in guter Gesellschaft. Natürlich vermisst man grade an Weihnachten, zu einer solch familiären Zeit die Liebsten daheim am meisten. Ich bin sehr froh die Feiertage dennoch in so guter Gesellschaft verbracht zu haben. Abends ging es dann mit der gesamten Truppe in die Bar gegenüber vom Hostel. Mit nur 3 Stunden Schlaf stellten wir uns extra einen Wecker um das fenomenale Frühstücksbuffet unserer Hostels endlich mal mitzubekommen. Haben wir uns geärgert, dass wir das die Tage zuvor immer verschlafen hatten. Da wir schon den 26 Dezember hatten und noch immer knapp 900 km bis nach Hoh Chi Minh vor uns hatten mussten wir feststellen, dass uns die Zeit einfach davon gelaufen war. Da wir Silvester auf einer Insel in Kambodscha verbringen wollten und unser Visum auch nur bis Ende des Monats ging, beschlossen wir von Hoi An aus noch am selben Tag den Bus nach Ho Chi Minh zu nehmen. Bevor wir uns aber auf diese unglaubliche 24 stündige Busfahrt begaben, fuhren wir mit unserem Bike noch zu einem Shop und ließen ein paar Kleinigskeiten reparieren, putzten sie und machten Fotos. Auch wenn wir noch nicht daran denken wollten Bruce und Bert in Ho Chi Minh zu verkaufen, so wollten wir doch schon mal einen Post in einer Facebookgruppe machen und auf diesen sollten die Bikes natürlich glänzen. Da Busse in Asien bekanntlich nie pünktlich kommen, warteten wir dann noch ewig in der Lobby auf den Bus. Falls ihr euch jetzt fragt „Was ist denn eigentlich mit den Bikes wie werden die denn transportiert?“. Ach die kommen einfach mit in den Bus. Die Spiegel und Räder wurden abmontiert und Bruce wurde halbnackig neben die Koffer in den Stauraum gepackt. Die Fahrt war erstaunlich erträglich, denn es handelte sich um einen Sleeperbus mit „richtigen“ Betten. Die letzten Stunden der Fahrt zogen sich dann jedoch richtig, da ich nicht mehr schlafen konnte (13 Stlunden Schlaf sind ja auch genug). Als wir dann abends um 7 in Ho Chi Minh ankamen erschlug uns die schwüle Hitze der Stadt förmlich. Wuhi ich war das heiße asiatische Klima ja fast schon nicht mehr gewöhnt. Der Verkehr in Hanoi war nichts dagegen, Ho Chi Minh ist verrückt! Vielleicht kennt ihr die Fotos von HUNDERTEN von Mopeds auf den Straßen. Jetzt stellt euch eine kleine Jassi in der Menge vor bei dem Versuch bloß keinen Zusammenstoßer mit einem anderen Moped zu haben. Aber nach einem einmonatigen Biketrip schlengelten wir uns gekonnt durch die Massen wie Einheimische. Michael fuhr schon mal vor, weil er sich schon mit einem Mann verabredet hatte der Interesse an seinem Bike hatte. Wir fuhren wir schon mal zum Hotel. Tjaa das war aber wieder nicht dort wo es auf der Karte eingezeichnet war. Wir fragten uns wieder durch und als wir es schließich fanden war es schon ausgebucht. Naaa toll! Also machten wir uns auf die Suche nach einem anderen Hotel, fuhren von einem zum nächsten, alles ausgebucht oder zu teuer. Irgendwann waren wir so entnervt und verschwitzt, dass wir uns frustriert in ein  Cafe setzten und mit dem Wifi dort online suchten. Michael kam uns dann aber zur Hilfe und hatte ein gutes Hostel parallel gefunden. Erschöpft vom Tag gingen wir aber trotzdem nochmal aus und die Partymeile in Ho Chi Minh ähnelt der Khao San Road in Bangkok. Eine Bar reiht an der nächsten und laute Musik dröhnt aus allen Ecken. Wir tanzten noch bis in die Morgenstunden und trafen sogar Leute aus Hoi An wieder.
Die Partymeile Ho Chi Minhs

Am nächsten Tag stand nur eines auf dem Tageplan: Bikes verkaufen! Ein anderer Backpacker von Facebook schaute sich meinen Bruce an und zu mienem Pech hatte er verdammt Ahnung von Motorrädern und untersuchte Bruce mit gekonnten Handgriffen und fand jeden kleinen Mangel. Ok wenn wir mal ehrlich sind natürlich war Bruce ein shittiges Backpacker-Motorrad, aber er sagte es stimme was am Motor nicht, weshalb er es lieber nicht kaufen wolle. Also gingen wir von Laden zu laden, die sich alle auf einer Straße befanden und versuchten vergeblich 200 Dollar für die Bikes zu ergattern. Leider erkannte jeder Ladenbesitzer, dass was mit dem Motor nicht stimmte und so verkauften wir nach einem anstrengenden Tag beide unsere Bikes für jeweils 150 Dollar. Die 70 Dollar Verlust (220 hatte ich bezahlt) konnte ich zwar noch ertragen aber wie das immer so ist haben sich dann Minuten nachdem wir die Bikes verkauft hatten plötzlich mehrere Leute auf Facebook gemeldet. Verdammt hätten die mir 2 Stunden eher geschrieben. Aber wir mussten die Bikes eben noch an diesem Tag los werden, denn am nächsten Tag ging schon unser Bus nach Souhnakville im Süden Kambodschas.

Da dieser Eintrag sonst zu lang geworden wäre (haha er ist trotzdem ewig lang geworden) erfahrt ihr dann von meiner Zeit auf den wunderschönen Inseln im Süden Kambodschas im nächsten Eintrag. Meine Motorradtour durch Vietnam war ein einmaliges, aufregendes, wunderschönes und abenteuerliches Erlebnis! Ich kann jedem wärmstens empfehlen dieses Land auf diese Art und Weise zu bereisen. Wir hatten enormes Glück keinen Unfall gehabt zu haben und ich war auch nur 5 mal beim Mechaniker…hey das ist für diese Shitty-Bikes eine echt gute Bilanz hehe.

Ich hoffe ihr hattet alle tolle Feiertage und seid gut ins neue Jahr gestartet.

Bis zum nächsten Eintrag, zum Abschluss noch ein Foto von einer Kuh, die einfach mal über die Straße läuft:



Kussi



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