Mittwoch, 29. November 2017

Von beeindruckenden Tempelebenen, schwimmenden Dörfern und aufregenden Wanderungen!

Hallihallo meine Lieben!

Nach einigen Internetproblemen hier in Myanmar hab ich es nun endlich mal wieder geschafft einen neuen Eintrag für euch hochzuladen. Ich habe mal wieder einiges erlebt, entschuldigt also diese Masse an Text :D

Aber von vorn: Von Sukhothai fuhr ich mit dem Bus nach Bangkok. Die Busfahrt fühlte sich ewig an. Vom Busbahnhof aus nahm ich ein Taximeter zur Innenstadt und nach 10 Minuten landeten wir schon prompt im Stau. Wir bewegten uns eine halbe Stunde nicht von der Stelle und ich beobachtete wie der Geldbetrag beim Taximeter stieg und stieg. Nach einer Stunde hatte es mir dann gereicht und ich bin einfach ausgestiegen und den Rest zu Fuß gelaufen. Ja guuut das waren aber noch 4 km bis zum Hostel und obwohl es schon dunkel war, war es immer noch brechend heiß. Erschöpft und durchgeschwitzt kam ich dann auch mal irgendwann beim Hostel an und haute mich direkt ins Bett. Am nächsten Tag erkundete ich ein wenig die Stadt (zu Fuß versteht sich :D). Ich schaute mir einen gigantischen liegenden Buddha und den Königspalast an und ging ein überteuertes Pad Thai essen. Ich glaub Bangkok ist cooler, wenn man seine Reise hier beginnt. Ich aber habe in den letzten Wochen schon so viele schöne Tempel gesehen, dass, auch wenn die Stadt wirklich eindrucksvolle Tempel besitzt, sie mich nicht so vom Hocker gehauen hat. Eine chaotische, volle und laute Großstadt…Aaaaaber feiern kann man dort hervorragend. Am Abend lernte ich im Hostel ein paar Österreicher kennen, mit denen ich drei wirklich lustige drei Tage erlebte. Aber bevor der Spaß begann hatte ich eine verdammte Pechsträhne. Ich ging nur kurz was essen und hatte meine Kamera im Zimmer gelassen und als ich wieder kam war sie weg…Und die zwei Jungs aus meinem Zimmer hatten ausgecheckt. Dreimal dürft ihr raten wer sie also mitgenommen hat. Meine tolle Kamera, an die ich mich grade so schön gewöhnt hatte, war weg! Ich hab mich so geärgert, auch über meine Leichtsinnigkeit sie einfach im Zimmer gelassen zu haben. Zum Glück hatte ich alle Fotos auf meinem PC gespeichert, nur die Fotos vom Tag zuvor von den Tempeln waren verloren. 

Unser Hostel lag unmittelbar bei der Khao San Road, DER Partymeile schlechthin in Bangkok.  Die Straße ist voll mit Klamottenläden, Essenstständen, Bars und Clubs und es ist 24/7 etwas los. Mit Thais zusammen Party zu machen ist mega lustig, die gehen einfach richtig ab. Im Club wurden wir dann von einem Chinesen richtig abgefüllt :D Deeeementsprechend waren wir alle am nächsten Tag ein wenig verkatert. Trotz des mulmigen Gefühls im Bauch gingen wir auf  Entdeckungstour. Wir nahmen die Hop-on-Hop-off-Fähre zu einem riesigen Blumenmarkt, chillten ein wenig in einem netten Park und besuchten einen Floating Market ein wenig außerhalb Bangkoks. Dort wird das Essen von kleinen Bötchen verkauft. Am nächsten Tag besuchten wir Chinatown (das noch deutlich größer war als das in Singapur oder KL) und ich kaufte mir erstmal ein neues Handy in einer Shopping Mall. Ich brauchte ja schließlich irgendwas zum Fotografieren und so bekam ich ein sehr günstiges Angebot für ein Samsung Note 4. An dieses Riesenteil muss ich mich nun erstmal gewöhnen haha. Am Nachmittag kam ich in mein Zimmer und ein Mädel saß oben auf ihrem Hochbett und war panisch am weinen. Sie sagte sie traue sich nicht die Stufen runter zu klettern. Zusammen mit einem anderen ausm Zimmer organisierten wir einen Stuhl und halfen ihr schließlich nach unten. Oh Mann wovor Leute manchmal so Panik kriegen können (Aber ich als Psychologin müsste das ja wissen :D). Sie hat dann erstmal mit dem anderen das Bett getauscht xD Am Abend ging es dann wieder an die Khao San Road ein Bierchen bei guter Live-Musik naschen. Meine Tage in Bangkok waren sehr schön, die gute Gesellschaft hat die Frustration über die geklauten wieder wett gemacht. Und dann war es schon so weit. Nach vier wundervollen Wochen im tollen Thailand ging es mit dem Flieger auf nach Myanmar. Mein Flug von Bangkok nach Yangon dauerte nur ne knappe Stunde. Im Flugzeug (wo ich die einzige Europäerin war :D) bekam ich gleich mal eine Kostprobe von der unglaublichen Hilfsbereitschaft der Einheimischen. Ein älteres Ehepaar neben mir im Flugzeug bot an, mich in deren Wagen zum Hostel zu fahren. Wie unglaublich süß!! Als das Auto auf halber Strecke den Geist aufgab und anfing zu qualmen wie Sau, bestellte der Opi ein Taxi, drückte seiner Frau ein paar Scheine in die Hand und ließ uns schon mal mit dem Taxi weiter fahren. Ich war überwältigt. So unkomplizert bin ich noch nie vom Flughafen zum Hostel gekommen. Mein Hostel war unglaublich modern und einfach spitze. Liegt wohl daran, dass alle Hostels in Myanmar (wenns welche gibt) noch relativ neu sind. Als ich in einem kleinen Restaurant zu Abend aß, ergab sich eine ähnliche Situation wie auf Java in Indonesien. Ich war DIE Attraktion. Die Einheimischen starrten mich alle an, grinsten und winkten mir zu. Als ich mein Essen serviert bekam schaute das ganze Küchenpersonal dabei zu, wie ich meinen ersten Löffel nahm. Diese Freude in deren Gesichtern als ich angeheitert meinen Daumen nach oben zeigte, war göttlich. Also so beobachtet beim Essen wie dort hab ich mich aber wirklich noch nie gefühlt. Am nächsten Tag lief ich von morgens bis abends durch die Stadt. Ich schaute mir einen gigantischen Buddha in einer Halle an, schlenderte durch einen schönen Park und bestaunte die wirklich eindrucksvolle Tempelanlage rund um den Shwedagon-Paya an. 
Ein guter Platz um Unterschlupf vom Regen zu finden!

Der Shwedagon Tempel von weitem
Auf dem Weg dorthin fing es ordentlich an zu schütten. Ich fand Unterschlupf in einem Restaurant, aß Reis mit Hühnchen (was anderes hätten die dort auch nicht verstanden) und wartete darauf, dass der Regen aufhörte. Nur hörte dieser nicht auf. Der unglaublich hilfsbereite Typi vom Restaurant schenkte mir dann so einen alten Regenmantel. Ach die netten Einheimischen :)
Am Tempel angekommen hörte es auch auf zu regnen und ich war fast die einzige dort. Hin und wieder erblickte ich dann doch tatsächlich auch mal ein paar Touries. Immer noch frustriert über den Verlust meiner Kamera und der Tatsache, dass eine Handykamera da nun mal net mithalten kann, schlenderte ich zurück zum Hostel. Ein netter Plausch mit einer Spanierin in meinem Hostel hob meine Laune dann aber wieder. Am nächsten Tag schlief ich erstmal aus, entspannte in der Lounge des Hostels und bereitete mich mental auf die bevorstehende 15 stündige Busfahrt vor. Als nächstes ging es nämlich wieder an den Strand, ins 400 km entfernte kleine und beschauliche Dörfchen Ngapali. Aber zu erst musste ich den richtigen Bus finden. Das war gar nicht so einfach, da der Busbahnhof von Yangong der chaotischste und größte Busbahnhof ist, den ich je gesehen habe. Dutzende von großen Fernbussen standen herum und es gab zich verschiedene Schalter von verschiedenen Busunternehmen, die Namen natürlich alle in der burmesischen Schrift, sodass ich keinen Plan hatte wo meine Agentur zu finden war. Aaaaber ich fand schnell Hilfe. Ich hielt ein paar Arbeitern einfach mein Ticket vor die Nase und schon konnten sie mir erklären welchen Bus ich nehmen musste. Ich bedankte mich natürlich auf burmesisch :D Die Busfahrt war zwar lang, aber erträglich, da ich nachts sogar 6 Stunden geschlafen habe. Um 6 Uhr morgens kam ich dann in Ngapali an und lief erstmal 2 km zu meinem Hotel, da es in diesem winzigen Ort keine Hostels gibt. Tja als ich an der Stelle stand, wo das Hotel laut Maps Me eingetragen war, stand ich vor einem groooßen leeren Feld :D Ein Einheimischer erklärte mir, dass das Hotel im Ort sei…“einfach der Straße da folgen“…ja ach ne da kam ich ja gerade her. Naaa toll, also hieß es wieder die 2 km zurück latschen. Ich guckte anscheinend so frustriert drein, dass der liebe Mann mich dann sogar zurück zum Hotel auf seinem Moped mitnahm. Wie unglaublich freundlich die hier sind, ich kanns immer noch net fassen. Mein bescheidenes Hotel lag direkt an einem wunderschönen ruhigen Strand, an den ich mich für den Rest des Tages pflanzte. Ich entspannte, sonnte mich und hörte Musik (das geht ja jetzt auch mit meinem tollen neuen Handy wuhaaa). Ich war einfach der einzige Tourie in diesem Ort, die Einheimischen winkten mir natürlich alle wieder zu hehe. Ein paar einzelne Touries habe ich aber dann doch entdeckt, versteckt in den zwei teuren Resorts des Ortes. Es war ein herrlicher Tag! Ich hielt ein kleinen Plausch mit drei Mönchen am Strand, die auch unbedingt ein Foto mit mir haben wollten :D 
 
Der schön Ngapali Beach

Mit den lustigen Mönchen

Als ich mich zum Lesen an eine Palme hingesetzt hatte, tummelten sich plötzlich 6 kleine Kinder um mich herum. Sie kicherten und wollten unbedingt meine Haare anfassen. Sie brachten mir ihre Namen bei und lachten mich total aus bei meiner angeblich schrecklichen Aussprache. Hehe richtig süß die kleinen, nur zum Lesen kam ich nicht. Sie folgten mir dann noch ein bissle bis sie nach einem High Five abzischten. Ich lief noch ein wenig den Strand entlang, schaute mir natürlich wieder den Sonnenuntergang an und ging früh schlafen deeenn am nächsten Tag stand wieder eine lange Busfahrt an. Ich wollte schnell zu der Tempellandschaft in Bagan kommen, um dort ein paar Tage zu verbringen. Da leider kein direkter Bus fuhr, nahm ich erst einen Bus 8 Stunden nach Pyay und stieg dort in einen Nachtbus um und fuhr weitere 12 Stunden nach Bagan. Ich versuch die ganze Fahrerei positiv zu sehen, so gebe ich kaum Geld aus und muss nichts für eine Übernachtung bezahlen. Der erste Bus war noch in Ordnung aber der Nachtbus ging gaaar nicht. Der Bus war alt, die Sitze kaputt und alles klapperte dermaßen laut, dass ich einfach nicht zum schlafen kam. Völlig verschlafen kam ich viel früher in Bagan an als geplant, um halb 3 um genau zu sein. Der Busbahnhof lag allerdings total außerhalb und da es noch so früh war, standen dort noch keine Taxis. Nur ein einziges Auto mit einem einzigen Fahrer, also blieb mir wohl nichts anderes übrig als dieses teure „Taxi“ zu nehmen. Gott hab ich mich geärgert. Aber das war ja noch nicht alles. Das Hotel hatte nämlich noch zu. Der Fahrer war so lieb und half mir bei dem Versuch den schlafenden Typi in der Lobby zu wecken. Nach ein paar Minuten kam er dann verschlafen zur Tür, ließ mich herein und sagte mir ich könnte es mir die zwei Stunden bis der Laden öffnet auf einer Holzbank bequem machen. Yippii! Ich schlief sofort ein und um 6 Uhr ließen sie mich dann sogar schon in mein Zimmer (obwohl ich das erst für die darauffolgende Nacht gebucht hatte). Ich war so erleichtert, pflanzte mich direkt in mein Bett und schlief nochmal zwei Stündchen. Die süße Engländeirn Lisa, mit der ich zusammen in Nordthailand (mit Paula) war, war auch zu der Zeit in Bagan und kam vormittags mit ihrem coolen E-Roller ei vorbund wir gingen erstmal frühstücken. Ai das war soo toll sie wieder gesehen zu haben. Wir verbrachten den Tag zusammen und cruisten mit dem E-Roller (der nur schlappe 40 km/h fuhr) durch die Tempelanlagen. In dem Gebiet um Bagan herum befinden sich 2000 Tempel in verschiedenen Größen und Formen. Kleine sandige Pfade führen von einem Tempel zum nächsten und so war das Gekicher groß als wir versuchten uns in dem Sand mit dem Roller nicht aufs Maul zu legen :D 
 
Lisa und ich

Vor einem der vielen schönen Tempel

Wir schauten uns diverse Aussichten von verschiedenen Tempeln an mit der Absicht den perfekten Platz für den Sonnenuntergang zu finden. Als wir grade auf dem Weg zu unserem auserwählten Tempel waren, sprachen uns zwei Jungs auf einem Roller an. Sie erzählten uns sie wüssten ein besonders guten Aussichtspunkt. Wir wussten dass das eine Masche ist, denn wir hatten schon oft gesehen wie „nette“ Einheimische Hilfeleistungen anboten und dann versuchen dir Bilder oder Postkarten anzudrehen. Aber wir dachten was solls, sollen die uns einen schönen Platz zeigen, Bilder werden wir trotzdem net kaufen. Wir folgten also den zwei Jungs durch noch kleinere und sandigere Pfade zu einem Tempel, wo wir zusammen mit zwei anderen Touries wirklich die einzigen waren (häufig tummeln sich dutzende Touries auf einem Tempel und die Atmosphäre ist dann weniger entspannt). Die Aussicht war dann auch noch einfach PERFEKT. Wir hielten noch ein Plausch mit den Jungs (die grade mal 17 waren) machten ihnen aber freundlich klar, dass wir kein Bild kaufen wollen. Naja ein wenig genervt waren sie dann schon aber das war uns egal. Wir beobachteten wie die Sonne hinter der Bergkette verschwand und aßen dann noch gemeinsam zu Abend bevor Lisa den Nachtbus nahm und es wieder hieß Abschied nehmen. Aber kein Abschied für eine lange Zeit, denn wir haben festgestellt, dass wir zur selben Zeit in Vietnam sein werden. So haben wir beschlossen im Dezember Vietnam gemeinsam zu bereisen. Yeahiii ich bin also an Weihnachten und Silvester schon mal in guter Geselllschaft. Ich freu mich riesig! 
Ich lieh mir noch am Abend auch so einen lustigen E-Roller aus und ging sehr früh schlafen, denn am nächsten Tag ging es mal wieder früh raus. Das absolute Highlight wartete auf mich: Die Tempellandschaft bei Sonnenaufgang anzuschauen und zu beobachteten wie dutzende Heißluftballons in die Lüfte starten. Ich krakselte also im Dunkeln einen Tempel hinauf, den Lisa mir empfohlen hatte. Kurz vorm Aufgang der Sonne gesellten sich noch 4 andere Touries dazu aber ansonsten waren wir die einzigen dort. Es war eine herrlich ruhige Atmosphäre und es war wunderschön anzusehen, wie die Sonne langsam hinter den schönen Tempeln aufging. Und dann war es auch schon so weit und wir beobachteten wie ganz viele Ballons starteten und über die Tempel gleiteten (diese starten jeden Morgen für die Touries mit dem etwas größeren Budget :D). Ein pure Postkarten-Kulisse. Es war einfach wunder wunderschön!!
Blick auf die Tempellandschaft

Gaaanz viele Ballons!

Den Rest des Tages schaute ich mir noch ein paar Tempel an, relaxte bei einem Ice-Coffe an dem großen Fluss von Bagan und ging ein unglaublich scharfes Curry essen (Ich glaub meine Geschmacksnerven sind immer noch abgestorben).
 
Ein paar Einheimische wohnen zwischen den Tempeln


Eine kleine Kutschfahrt gefällig?

Am Abend gönnte ich mir für den Transfer nach Kalaw diesmal einen Luxus VIP Bus. Eine zweitägige Wanderung zum Inle-See wartete auf mich. Das bisschen Geld mehr hatte sich gelohnt. Ich schlief wie ein Baby und wollte gar nicht mehr aus diesem Bus raus, als der Fahrer mich weckte und mir sagte wir seien in Kalaw angekommen. Mal wieder früher als gedacht stand ich dann um 4 Uhr in Kalaw auf der Straße und sah wie alle anderen Touries top organisiert zu ihren gebuchten Hotels gingen. Haha ich hatte gar nichts gebucht, mein Plan war es nämlich zu warten bis die Trekking Büros öffnen und noch am selben Tag los zu wandern. Also pflanzte ich mich wie ein Penner vor ein Laden und wartete bis um 7 bis er öffnete, schrieb meinen Blog und hörte Musik. Was mache ich eigentlich manchmal für Sachen haha. Nachdem ich vergeblich versucht hatte doch noch einmal ein wenig Schlaf zu finden, beobachtete ich wie die Sonne aufging und das Dorf langsam zum Leben erwachte. Um 8 startete dann meine Trekkingtour zusammen mit 2 Deutschen, einem Schweizer und zwei Österreicherinnen, aaaaalso wurde nur deutsch gesprochen :D
Zuerst ging es mit einem Taxibus zum Startpunkt der Wanderung wo wir, ohne etwas geleistet zu haben, erstmal eine Snack-Pause einlegten. Wir lernten unsern Guide kennen, einen super süßen alten Opi names Eddy, der ganz stylisch mit Karo-Hemd und alten Chucks unterwegs war. Und dann gings los. Der Weg führte die ersten paar Stunden durch eine wunderschöne Farmlandschaft mit ganz vielen gelben Sesamfeldern. Die Kulisse erinnerte mich ein wenig an die Eifel nur dass es dort keine Reisbauern gibt, die die Körner aus den getrockneten Pflanzen klopfen oder unzählige Chillies, die gechillt auf einem Felde liegen und trocknen. Eddy erklärte uns alles über die Ernte und ich kann euch sagen dort wurde echt alles angebaut. 
Reisbauern bei der Arbeit

Chillipflückerin


Nach einer Weile erreichten wir ein kleines Dörchen am Fuße eines Berges und aßen dort unser Lunch. Es ist beeindruckend zu sehen wie die Menschen dort in den einfachsten Verhältnisses scheinbar glücklich leben. Die Leute haben zwar nicht viel aaaber immer gute Smartphones hehe. Wir wanderten weiter, beobachteten die fleißigen Farmer bei ihrer Arbeit und stoppten für ein kühles Bierchen in einem kleinen Shop. Die Leute hier haben fast immer am Eingang zu ihrer kleinen Hütte ein kleines Angebot an Getränken und Snacks, die sie verkaufen. Wir genossen grade unser kühles Bier, da holte Eddy plötzlich eine Gitarre und fing an ein paar Weihnachtslieder zu trällern. Zwar manchmal ein wenig schief aber es war dennoch sehr amüsant und es kam sogar ein bisschen Weihnachtsstimmung auf. Wir hatten definitiv den coolsten Guide. Nach einem tollen ersten Wandertag kamen wir dann hungrig an unserem Schlafplatz an, einem Kloster. Dutzende Mönche verschiedensten Alters erwarteten uns schon sehnsüchtig und tischten uns ein unglaublich leckeres Abendessen auf. Es war leider viiiel zu viel, aber es gibt ja immer genug Straßenhunde, die sich über die Reste freuen. Dann kam Eddy wieder mit der nächsten Überraschung und packte einen Reiswein aus. Da wir aber mit unserem Bier und Whisky (den der Schweizer Noah mitgeschleppt hatte haha) gut bedient waren, trank Eddy schließlich diesen Reiswein alleine und war irgendwann dermaßen betrunken, dass er anfing wirres Zeug zu plappern, dasselbe Lied immer und immer wieder zu singen und schließlich betrunken zu seinem Bett torkelte und einschlief :D Wir hatten einen richtig lustigen Abend. Ich war am nächsten Morgen recht fit, da ich nicht so viel getrunken hatte aber Noah und die anderen waren leicht angekatert. Und wie gings unserer Schnapsdrossel Eddy? Der war top fit! Scheint sich wohl auf jeder dieser Wanderungen mit Reiswein abzuschießen :D Wir wollten grade los starten, da bemerkte ich, dass meine Schuhe weg waren. Einfach futsch! Wir durchsuchten das gesamte Kloster, keine Spur von meinen guten Adidas-Tretern. Ein Mönch erzählte mir dann er habe am Abend zuvor einen Fremden aus dem Dorf hier herumlaufen sehen, der  meine Schuhe wohl gestohlen hat. Wooow erst die Kamera in Bangkok, jetzt klaut auch noch jemand meine stinkigen, verdreckten Treter? Unglaublich… Zum Glück hatte My (eine der Deutschen) Flip Flops dabei und so wanderte ich den gesamten Tag mit Socken in den zu kleinen Flip Flops weiter. Unglaublich sexy diese Kombo, aber ohne die Socken hätte ich mir Blasen gelaufen. Ab und an wurde der Weg zu steinig und so lief ich halt wieder barfuß. Trotz meiner schwierigen Fußbekleidung war die Wanderung am zweiten Tag aber wunderschön und sehr lustig. Wir trällerten die ganze Zeit das Lied was uns Eddy am Tag zuvor beigebracht hatte: Day by day as i walk, a little closer to my Lord, day by daaayy day by daay….Ein totaler Ohrwurm sag ich euch! Nach 12 km Wanderung durch eine tolle Berglandschaft sahen wir den See in der Ferne aufblitzen. Die Freude war groß, denn unsere Mägen veranstalteten schon ein Konzert so hungrig waren wir. Als wir am See ankamen aßen wir dann unser lang ersehntes Lunch in einem süßen Häuschen, dass auf Stelzen gebaut wurde. Der Inle-See ist alles andere als ein Badesee mit nettem Ufer, er ist eher ein brauner nur knapp anderthalb Meter tiefer riesiger Tümpel  auf dem ganz viel Farmwirtschaft betrieben wird. Es gibt unzählige „schwimmende“ Felder, auf denen die verschiedensten Gemüsesorten angebaut werden. Ganze Dörfer wurden auf dem See errichtet und an jeder Ecke entdeckt man Fischer auf ihren kleinen Bötchen,  die für die vollgefüllten Säcke mit Fischen auf dem Morgenmarkt sorgen. Nach unserem Lunch ging es dann in einem der Fischerboote zu dem Dorf auf der anderen Seite des Sees, wo unser Hotel lag. Diese knapp anderthalb stündige Bootsfahrt war einfach wunderbar. Ich hatte mich direkt in diese unglaublich einzigartige Umgebung verliebt. Am Abend gingen wir noch alle zusammen lecker indisch essen und schlenderten ein wenig durch das Dörfchen. Ich verbrachte noch ein weiteren Tag am Inle See und machte mit Noah zusammen eine Fahrradtour. Auf einem klapprigen Fahrrad mit defekten Bremsen ging es eine Stunde am See entlang bis zu einem weiteren kleinen Dörfchen, dass auf dem See errichtet wurde. Hier gibt es keine Straßen, man fährt mit seinem Bötchen von Haus zu Haus. Ich verhandelte mit den Bootsleuten so lange, bis zwei ungefähr 11 jährige Jungen uns in einem kleinen Boot für grade mal einen Euro auf die andere Seite des Sees kutschierten. 
 
Hier müssen die Kühe eben fast schwimmen :D


Fahrt durchs Dörfchen

Dort angekommen radelten wir auf einem sandigen kleinen Pfad zu einem natürlichen Swimming Pool im Dschungel. Bestens vorbereitet schlüpfte ich in meinen Bikini und genoss ein erfrischendes Bad. Als wir nach diesem netten Stopp anhielten um auf Maps Me nach dem Weg zu schauen, wurden wir von hunderten  Stechmücken förmlich überfallen. Mein gesamtes Bein war fast schwarz so viele Mücken versammelten sich auf meinem Bein. Ich tänzelte panisch herum mit dem Versuch die lästigen Dinger los zu werden, sprühte mich schnell mit meinem Anti-Brum ein und dann radelten wir in Windeseile aus diesem Dschungel heraus zurück zur Straße. Meine Beine waren so dermaßen zerstochen, das glaubt ihr gar nicht :D
Zurück im Dorf verabschiedete ich mich von den anderen und nahm noch am selben Abend den Nachtbus nach Mandalay, wo ich mitten in der Nacht mal wieder die Hostelangestellten aufwecken musste um in mein Zimmer zu gelangen. Ich hatte extra das Hostel gebucht, in dem auch Lisa war. So traf ich am nächsten Morgen zum Frühstück mein süßes Lischen wieder und wir verbrachten, zusammen mit Polly (Chile) und Ching (USA), den Tag. Gaaanz sportlich ging es wieder mit dem Fahrrad auf eine Radtour zu der längsten Holzbrücke der Welt. Mein Popöchen, noch sichtlich angeschlagen von der Radtour vom Tag zuvor, schmerzte noch Tage danach :D Anderthalb Stunden radelten wir durch die turbulenten Straßen Mandalays, vorbei an kleinen Grüppchen von pink gekleideten Nonnen auf dem Weg zum Gebet. An jeder Ecke dröhnte unglaublich laute Musik aus fetten Boxen und wirklich JEDER Einheimische winkte uns euphorisch zu. Wenn Fahrrad fahren in Deutschland mal so lustig und abenteuerreich wäre :D Die Brücke war dann gar nicht sooo spektakulär, einfach eine lange Holzbrücke, die über einen schlammigen Fluss führte. 
 
Tadaaaa die längste Holzbrücke der Welt
Als wir über die Brücke schlenderten entdeckten wir einen Stand mit diesen schrecklich kleinen Vogelkäfigen. In einem kleinen Käfig tummelten sich dutzende kleine Vögel und sogar kleine Eulen. Die Masche: Für 5000 Kyat (3 Euro) kann man einen Vogel kaufen, um ihn in die Freiheit zu entlassen. WTF?? Wer bitte zahlt denn dafür, dass diese Leute in Zukunft noch mehr Vögel einfangen um sie dann für Geld wieder zu befreien. Einfach schrecklich was sich die Leute hier manchmal einfallen lassen, um an Geld zu kommen. 

Wir beobachteten noch den Sonnenuntergang von der Brücke aus und radelten dann zurück zum Hostel. Am nächsten Morgen frühstückten Lisa und ich noch zusammen, bevor sie den Flug weiter nach Laos nahm. Ich werde sie dann in Vietnam wieder treffen, ich freue mich schon! Für mich ging es (mal wieder mit dem Fahrrad yiha) auf weitere Entdeckungstour durch diese echt nette Großstadt. Ich kaufte mir ein paar leckere Früchte auf dem Markt und radelte dann entlang des Palastgrabens (Mandalay besitzt einen riesigen Palast, den ich mir aber nicht angeschaut hab..einfach zu überteuert der Eintritt) zu ein paar netten Tempelanlagen. In der Mittagshitze ging es dann den Mandalay Hill herauf. Neeein das war überhaupt nicht anstrengend bei 35 Grad diese vielen Stufen hochzukrakseln. Aber für die Aussicht von oben auf die Stadt und die umliegenden Berge hatte sich die Anstrengung definitiv gelohnt. Auf der Aussichtsplattform sprach mich ein total netter alter Geographie-Professor an. Der war soo cool, dass ich am Ende locker ne Stunde mit ihm da oben ein Plausch hielt. Er erzählte mir von seinen Studenten und seinen fünf Kindern und dass er ja uuuunbedingt mal das deutsche Bier probieren wollen würde :D
Ausblick vom Mandalay Hill

Eine dünnere Buddha Variante :D
Zurück im Hostel entschied sich Polly dazu mich die nächsten Tage auf meiner Route zu begleiten. Es hätte nicht besser kommen können, denn in den nächsten Städten gibt es keine Hostels mehr und wenn man zu zweit ist, kann man sich den Preis für ein Einzelzimmer in den Hotels teilen. Wir nahmen noch am selben Abend den Nachtbus den gaaanzen langen Weg zurück in den Süden des Landes zum legendären Golden Rock. Unser Plan: Wir wollten uns auf die 18 km lange Pilgerreise von Kinpun zum Golden Rock begeben. Der Bus fuhr aber nur bis Kyaikto, einem Dorf 12 km entfernt von Kinpun. Als wir dort um 4 Uhr nachts ankamen versuchten gleich dutzende Mopedtaxifahrer uns übers Ohr zu hauen und boten uns für einen abscheulich hohen Preis eine Fahrt nach Kinpun an. Aaaaber wir sind ja mittlerweile so raffiniert und fallen auf so etwas nicht mehr herein. Wir wussten dass es einen öffentlichen Bus gibt, der rund um die Uhr nach Kinpun fährt. Also liefen wir auf der Hauptstraße aus dem Ort heraus und versuchten einen dieser Busse anzuhalten. Als dies nicht so wirklich funktionierte, kam uns die Idee die Strecke einfach zu trampen. Ich winkte das erste Auto heran das kam und schwubs hatten wir eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Mensch das lief ja fast einfacher als in Neuseeland damals. Eine nette Familie mit zwei süßen Kindern nahm uns den Weg bis nach Kinpun mit. Wo auch immer diese Familie nachts um 4 hin wollte :D In Kinpun angekommen checkten wir unsere Buchung vom Hotel, wo wir denn hin müssen. Da fiel Polly auf, dass sie nicht ein Zimmer im Shwe Hinn HOTEL gebucht hatte, dass in Kinpun lag, sondern ein Zimmer im Shwe Hinn MOTEL (dass in dem Ort lag wo wir grade her kamen). Was für ein Fail! Wieso nennen sie diese beiden Unterkünfte auch einfach gleich… Naja wir liefen einfach zu dem HOTEL und taten so als hätten wir keine Ahnung, dass wir falsch sind. Schließlich schauspielerten wir ein „oh noooo we just came from Kyaikto“ und ich glaub wir taten der Frau von der Rezeption so leid, dass sie uns einfach ein Zimmer in dem Hotel gab. Was für ein Glück kann man eigentlich haben?  Ohne einen Cent mehr bezahlen zu müssen checkten wir in einen nettes Hotelzimmer ein, schliefen noch ein paar Stündchen und staubten dann sogar noch ein leckeres Frühstück ab. Yiha perfekter hätte der Tag echt nicht starten können. Pünktlich zur Mittagshitze starteten wir unsere Wanderung zu dem heiligen goldenen Felsen, der hoch in den Bergen liegt. Der Weg führte uns durch kleine Bergdörfer 15 km NUR bergauf. Es war eine anstrengende aber herrliche Wanderung. Teilweise führte der Weg über die „Veranda“ der kleinen Hütten, wo die Einheimischen Wasser und Snacks anboten. Jedes Kind begrüßte uns mit einem freudigen „Mingalar bar“. Vollkommen verschwitzt kamen wir schließlich bei einem Viewpoint an, wo uns ein netter Opi einen Tee anbot. Nachdem wir den Tee genüsslich ausgeschlürft hatten wollte der Opi nicht einmal das Geld annehmen was wir ihm anboten. Unglaublich, dabei haben diese Menschen doch schon fast nichts. Wir hinterließen dann trotzdem ein wenig Geld auf dem Tresen und wanderten weiter. 
Ok das mit dem Posen muss ich noch üben :D

Kurv bevor mich die Kinder entdeckten
Pünktlich vorm Sonnenuntergang kamen wir am Felsen an. Dieser golden verzierte Stein balanciert auf einem anderen Stein und trägt einen kleinen Stupa auf sich. Zusammen mit der umliegenden Berglandschaft ergibt sich einfach eine wundervolle Kulisse. Wir genossen ein richtig leckeres Abendessen und schauten uns einen wundervollen Sonnenuntergang an. Ach ich liebe Sonnenuntergänge. Wir waren so entzückt von der Kulisse, dass wir total die Zeit vergaßen. Der letzte Shuttle Sammelbus fuhr um 6 und so sprinteten wir um kurz vor 6 durch die ganzen Tempelanlagen zurück zum Dorf und erreichten grade noch rechtzeitig die Bushaltestelle. Wir quetschten uns zusammen mit locker 30 anderen Menschen in einen LKW, der mit wackeligen Bänken ausgestattet war. In dieser alten Klapperkiste ging es dann die unzähligen Kurven hinab ins Tal. Oh Gott war ich erleichtert als wir heile unten ankamen. 
Blick aufs Dörchen

The Golden Rock

Und nochmal bei Sonnenuntergang :)
Am nächsten Morgen genossen wir ein letztes Mal das tolle Frühstück in unserem Luxushotel und reisten dann weiter mit einem kleinen Bus ins 130 km entfernte Hpa An. Dieses kleine beschauliche Örtchen liegt an einem Fluss umgeben von einer wundervollen Berglandschaft. Die ganze Bucht ist wie eine mini Version der Ha Long Bucht in Vietnam. Einfach wuuunderschön! Wir gingen lecker essen und hatten dann noch eine halbe Stunde Zeit bis die Sonne unterging. Der Typ vom Hotel empfahl uns diesen auf der Spitze eines nahegelegenen Berges anzuschauen. Wir flitzen also zum Fluss und sprachen einen Fischer an, der uns für ein paar Cent auf die andere Seite des Flusses fuhr. Wir wanderten im Affentempo den Berg hinauf. Trotz der späten Stunde war es immer noch brechend heiß und die Stufen hörten irgendwann auf und man musste auf wackeligen Bambusleitern weiter klettern. Das war vielleicht gruselig, aaaber wir haben ja schon gelernt, dass Bambus sehr stabil ist, nicht wahr? Wir schafften es schließlich pünktlich zum Sonnenuntergang zum Tempel auf der Spitze des Berges. Von oben hatte man einen tollen Ausblick! Die Landschaft verschwand langsam im Nebel und nur die hohen Berge ragten aus dem Nebel heraus. Es war unfassbar schön! 
Herzliche Grüße vom Gipfel :)

Die Berge verschwinden langsam im Nebel
Bevor es allzu dunkel wurde (das wird es nämlich sehr schnell wenn die Sonne einmal verschwunden ist), krakselten wir wieder hinunter und bekamen noch ein letztes kleines Fischerbötchen ab, dass uns zurück zum Dorf brachte. Am nächsten Tag liehen wir uns einen Roller aus und erkundeten die wunderschöne Gegend um Hpa An herum. Wir schauten uns ein paar Höhlen an, einen Garten mit 1000 Buddha Staturen und klettern auf ein paar Aussichtspunkte. Es war ein wahnsinnig toller Tag!
 
Sieht gemütlicher aus als es ist :D
Mein absolutes Lieblingsbild

Unser etwas schrottiger Roller :D

Jeder Felsen trägt einen kleinen Stupa :)

Reis Reis Reis

Bäri on tour :D

Zu Sonnenuntergang setzten wir uns dann vor die Bat Cave und warteten, zusammen mit ein paar anderen Touries, darauf, dass die Fledermäuse die Höhle verlassen. Als die Sonne grade untergegangen war hörten wir das Geräusch der Flügel und dann kamen auch schon MILLIONEN Fledermäuse aus dieser Höhle geflogen. Ohne Witz wir saßen eine halbe Stunde dort und der Schwarm an Fledermäusen hörte nicht auf. Einfach unglaublich! Von oben sah der Schwarm so aus, als würde eine Schlange über den Fluss schleichen. 
Na erkennt ihr die Schlange?
Und nun sitze ich hier in unserem netten Hotelzimmer, Polly hat grade laut ihre spanische Musik angemacht und singt laut mit :D
Ich hoffe es geht euch allen gut im kühlen Deutschland. Fühlt euch alle ganz doll geknuddelt! Bald ist Halbzeit und dann bin ich schon seit drei Monaten unterwegs. Unfassbar wie die Zeit vergeht!

Kussi

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