Freitag, 10. November 2017

Von meiner aufregenden und wunderbaren Zeit im Norden Thailands!

Hallihallo meine Lieben!

Ein paar Tage sind wieder vergangen und ich habe wieder seeehr viel erlebt.Die vier Tage in Ko Tao flogen nur so dahin. Melina habe ich leider doch nicht mehr getroffen, sie blieb in einem anderen Teil der Insel. In meinem Hostel lernte ich Paula, auch eine super süße Deutsche, kennen. Das war ganz witzig, jeden Tag wartete sie auf mich, dass ich vom Tauchen zurück komme sodass wir zusammen essen gehen können.Wie eine Hausfrau, die auf ihren Mann wartet hehe. Meine letzten Tauchgänge waren sehr schön. Mein super lustiger Tauchlehrer meinte auch, dass ich eine sehr gute und einfache Schülerin sei. Ich muss ehrlich gestehen, ich bin angefixt (so sagen die das hier, wenn einem das Tauchen so sehr gefällt, dass man gar nicht mehr damit aufhören will). Vielleicht habe ich am Ende der Reise ja noch zweihundert Euro übrig, um noch den advanced diving course zu machen. Womöglich nicht, ich bin wohl eher blank bis auf den letzten Pfennig am Ende :D An unserem letzten Abend auf der Insel tranken wir noch ein Bierchen mit den lustigen Leuten von der Tauchschule und dann ging es mit der Nachtfähre nach Surat Thani. Von dort aus ging es dann mit dem Flieger weiter in den Norden von Thailand nach Chiang Mai. Meine Zeit in Südthailand war sehr schön, nun freu ich mich aber auch auf die kühlere Berglandschaft im Norden. In der Nachtfähre gab es zwei große Räume mit zich Hochbetten, wie so ein Hostel Mehrbettzimmer nur mit dem Unterschied, dass alles schaukelte :D Die Nacht war nur kurz, denn um 4 Uhr nachts wurden wir aus dem Schlaf gerissen. Noch total verschlafen warteten wir auf einen Minibus, der uns zum Flughafen brachte. In der Fähre lernten wir Lisa, eine Engländerin kennen. Wir drei Mädels reisen nun durch den Norden Thailands. Ein richtig lustiges Dreierpack, es ist einfach herrlich welch tolle Menschen man auf Reisen immer begegnet. Chiang Mai ist die größte Stadt im Norden Thailands, in der man eine Menge Kultur tanken kann. Wir blieben insgesamt 5 Tage in dieser wundervollen Stadt, in der es nur so von glanzvollen Tempeln, kahlgeschorenen Mönchen und kreuz und quer fahrenden Mopeds wimmelt. Eine kleine Frage an euch: Wisst ihr was die Mönche in den Tempeln den ganzen Tag lang so machen? Sie surfen mit ihren hoch modernen Smartphones! Ohne Witz, wieviele Mönche ich ständig vor ihren Smartphones gesehen hab, ein bizarrer Anblick :D Ein Hauptgrund für unseren Besuch in Chiang Mai war das Krathong-Lichterfest, dass einmal im Jahr an Vollmond gefeiert wird. Aber dazu später mehr. Unser Hostel lag direkt am Rande der Altstadt, die von einem Graben umgeben ist. Uns blieb noch der ganze Tag also schlenderten wir ein wenig durch die Altstadt, sahen uns ein paar nette Tempel an und chillten ein wenig in einem wunderschönen Park (der einzige Park in Chiang Mai). Zu Essen gab es dann natürlich wieder ein Pad Thai, ein typisch thailändisches Nudelgericht von dem wir einfach nicht genug kriegen können :D Paula isst das sogar zum Frühstück hehe.

Einer der zich Tempel in Chiang Mai
Am nächsten Tag liehen wir uns wieder ein Moped aus. Das war der nervigste Morgen, den ich hier je hatte. Zu erst fanden wir kein Moped Verleih. Normalerweise konnte man die immer direkt am Hostel ausleihen. Diesmal liefen wir locker ne halbe Stunde durch die Gegend, bis wir irgendwann in einer Seitenstraße ein Verleih fanden. Der Typ vom Verleih war der verpeilteste Thai EVER. Er besaß anscheinend alle 5 Läden nebeneinander, denn er lief andauernd wieder weg und vergaß ständig was er eigentlich machen wollte. Es dauerte ungelogen 20 Minuten bis er es geschafft hatte uns die Schlüssel zu geben und uns das Moped zu erklären. Und das alles ohne gefrühstückt zu haben…oh gott war ich genervt :D Kaum hatten wir die Mopeds ging es direkt erstmal frühstücken. Mein Tag war gerettet. Danach erkundeten wir die Gegend. Wir schauten uns einen ganz netten Wasserfall an bevor es hinauf in die Berge zu einem Tempel ging. Hatten ja noch nicht genug Tempel gesehen. Doch diese Tempelanlage war wirklich wunderschön. Golden glitzernde Staturen wohin man nur sah.

Ein wirklich schöner Tempel hoch in den Bergen

Gold Gold Gold
An jeder Ecke wimmelte es von Straßenhunden. Hier in Thailand gibt es schon extreeeem viele Straßenhunde. Teilweise sind es zucker süße Hunde, manchmal sehen sie aber auch sehr schlecht aus. Sie sind erstaunlich verschmust, ab und zu gebe ich einem gesund aussehenden Hund eine kleine Schmuseeinheit und will in dann gleich einpacken und mitnehmen (natürlich wasch ich mir danach direkt wieder die Hände). Immerhin klauen einem die Hunde keine Wasserflaschen oder Sonnenbrillen, so wie die Affen :D Vom Tempel aus hatte man einen Ausblick auf die Stadt. Nun ja Chiang Mai sieht von oben aus wie eine x beliebige Stadt in Deutschland, somit war dieser Ausblick mir keines Fotos wert. Nächster Stopp war der Grand Canyon. Dieser Canyon kann mit dem Grand Canyon aus Amerika wohl nicht mithalten aber er lockt mit einem Wasserpark, einer Zipline und anderen netten Attraktionen. Das war schon bizzar, man findet sich wieder in einem Canyon mittem im Nirgenwo und ich hab mich nicht gefühlt als sei ich in Thailand. Wir zogen unsere Bikinis an und ab ging es ins braune Wasser. Natürlich nicht über eine Leiter, das wäre ja viel zu langweilig. Wir sind von einer etwa fünf Meter hohen Plattform aus gesprungen. Im Wasser gab es dann ganz viele Reifen, in denen wir uns erstmal für ein Weilchen entspannt reingepflanzt haben. Wir beobachteten aus dem Wasser noch wie die Sonne langsam hinter dem Canyon verschwand und düsten dann mit unseren Mopeds wieder zurück in die Stadt.

Der Grand Canyon
Am nächsten Tag mussten wir erstmal unser Hostel wechseln, weil das vorherige ausgebucht war. Dieser organisatorische Aufwand alle Sachen auf dem Mopeds zu dem anderen Hostel zu kutschieren führte schließlich dazu, dass wir das Moped eine Stunde zu spät wieder abgaben und dann einfach mal total dreist den halben Tagespreis drauf zahlen mussten. Und das passierte alles mal wieder ohne vorher gefrühstückt zu haben, ich war also mal wieder miiiinimal gereizt :D Aber der Tag wendete sich noch zum Guten, denn nach einiger Überlegung, was wir denn noch machen könnten, haben wir uns entschlossen in den Zoo zu gehen. Im Zoo von Chiang Mai gibt es nämlich 2 süße Pandaaas (es gibt insgesamt nur 35 Pandas weltweit in Zoos). Diese süßen kuscheligen Tierchen konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der Zoo war dermaßen riesig, dass wir den ganzen Tag darin verbrachten und ne Menge gelaufen sind. Die Pandas waren dann aber leider am schlafen also eher weniger spannend, vor allem weil man noch extra Eintritt zahlen musste, um sie sehen zu können.

Ganz schön lang diese Zunge!


Was guckst du?
Am Abend war es dann so weit, der erste Abend des dreitägigen Lichterfestivals hatte begonnen. Wir gingen zu einem Tempel in der Innenstadt, an dem zum Sonnenuntergang die Eröffnungszeremonie stattfand. Die Zeremonie war eine Mischung aus traditionellen Tänzen von hübsch gestylten Frauen und Reden von wichtigen Personen (von denen wir natürlich kein Wort verstanden :D).

Traditionelle Tänze

Überall in der Stadt hingen Laternen und es leuchtete überall in den buntesten Farben. Die Altstadt von Chiang Mai ist von einem Graben umgeben an dem tausende Kerzen aufgestellt wurden. Es war ein sehr schöner Spaziergang zurück zum Hostel. Deeeennn wir waren dermaßen geplettet vom Tag, dass wir schon um 10 Uhr in unseren Bettchen lagen. Halb so schlimm das richtige Fest begann erst am zweiten Tag zu Vollmond. Die Nacht war eher semi geil, die Matratze meines Bettes war dermaßen hart, dass ich vom schlafen Rückenschmerzen bekam. Nicht gerade erholsam! Der nächste Tag fing zur Abwechslung entspannt an. Wir hatten nicht wirklich was geplant, gingen erstmal entspannt frühstücken. In einer Seitenstraße fanden wir einen Laden wo man an einem kostenlosen Krathong-Bastel-Kurs teilnehmen konnte. Diese Krathongs sind kleine, aus Bananenblättern und mit Blumen geschmückte Kränzchen, die am Abend zu Wasser gelassen werden. Der Brauch besagt, dass man mit dem Krathong einen Wunsch auf den Weg schickt. Und schwubs hatten wir einen Plan für den Nachmittag: unseren eigenen Krathong basteln. Aber erstmal war chillen angesagt, ich plante meine nächste Weiterreise nach Myanmar, buchte ein Flug und machte meine Finanzen. Das klingt wichtig oder nicht? :D  Bis jetzt komm ich ganz gut mit meinem Geld aus, ich könnte es also bis Anfang März schaffen hehe. Zusammen mit ein paar anderen Touries bastelten wir dann unsere eigenen kleinen süßen Krathongs. Das hat echt Spaß gemacht.

Mein eigener kleiner Krathong
Wir bemerkten schon wie die Stadt immer voller wurde. Das Lichterfest wird in vielen Teilen des Landes gefeiert aber in Chiang Mai am allermeisten. An jeder Ecke gibt es was zu entdecken, beispielsweise kleine Tanz-Aufführungen von Einheimischen. Zu Sonnenuntergang ging es dann los. Zu erst ging es zum Graben an der Altstadt. Dort besorgten wir uns einen günstigen Lampion, denn die Stadt verwandelt sich zu diesem Zeitpunkt in ein Lichtermeer aus Lampions, die um 7 Uhr Abends in den Himmel geschickt werden. Das ist wunderschön anzusehen aber die Realität war einfach VERRÜCKT. Aber von vorn… Wir liefen mit hunderten von anderen Menschen zu einer Brücke an einem großen Fluss, dort sollte das Spektakel statt finden. Wir sahen schon wie einige Laternen in die Luft stiegen und die Vorfreude steigte. An der Brücke angekommen fanden wir uns wieder in einer riesigen Menschenmenge. In Deutschland wäre die Brücke wohl abgesperrt worden, niiiiicht aber in Thailand. Hier versuchten Autos und Mopeds sich hupend durch die Menschenmenge zu drängeln. Das war aber nicht mal das gefährlichste. Die Leute starteten ihre brennende Lampions mitten in der Menschenmenge. Nur ist das gar nicht so leicht so ein Ding zum fliegen zu bringen. Man muss lange genug warten bis sich der Ballon mit heißer Luft gefüllt hat. Die ungeduldigen Touries warteten jedoch nicht lang genug und andauernd stürzte ein brennender Lampion in die Menschenmenge hinab und man hörte ein kurzen Aufschrei der Menge. Zu oft sah ich wie ein Lampiong nicht rechtzeitig zum Fluss gelenkt werden konnte und beinahe die Menschen abgefakelt hätte. Es war pures Chaos gemischt mit der wunderschönen Kulisse, die sich am Himmel bot. Wir gingen an den Rand und versuchten mein Ballon zu starten. Leider hatte er ein Loch und so sank er in den Fluss. Da ist mein Wunsch wohl angesoffen…naja ich hatte ja noch mein Krathong :D Erstmal beschlossen wir aber diese Brücke zu verlassen. Es dauerte fast eine dreiviertel Stunde da herunter zu kommen und ich hoffte die ganze Zeit einfach nur, dass keine Massenpanik ausbricht. Hin und wieder landeten Lampions in den Bäumen am Flussufer. Und joa ne Feuerwehr war weit und breit nicht zu sehen…Not safe! Wir schafften es schließlich zum Flussufer und beobachteten dann noch eine Weile wie hunderte von Lampions in die Luft stiegen und eine Lichterstraße am Himmel formten. Der Anblick war wunderschön! Nach einer Weile gingen wir zu einem Tempel, an dem ein paar andere ihre Lampions in den Himmel schickten. Ach das war ein wunderbarer Platz, alles lief gesittet zu und man hatte genug Platz. Der Tempel war umgeben von leuchtenen Ballons, einfach wunderschön. Dann waren Lisas und Paulas Lampions dran. Paulas landete in einem Baum und Lisas beinahe im Tempel…man kann einfach nicht erahnen wohin die Dinger fliegen….es war schon echt lustig wie wir immer riefen „oh no no not this way…oh shit“. Aber es ist nichts passiert zum Glück.  Wir ließen den Abend noch entspannt am Stadtgraben ausklingen und ließen unsere Krathongs zu Wasser. Diesmal ist mein Wunsch auch nicht abgesoffen hehe. Mein Resumee zum Lichterfest: Wunderschön und total lebensmüde zugleich!
Ein Lampion beim Start

Eine wunderschöne Kulisse
Am nächsten Tag ging es früh am Morgen mit einem Minibus weiter ins 100 km entfernte Dörfchen Pai. Dieses wundervolle Dorf liegt mitten in den Bergen und ist deutlich kleiner und ruhiger als Chiang Mai. Genau das richtige nach den vergangenden aufregenden Tagen. Die Fahrt dorthin war jedoch schrecklich. Kurven über Kurven und sogar mir wurde schlecht, das soll schon was heißen. Bei jeder weiteren Kurve dachte ich jeeetzt ist es gleich soweit und ich muss mich übergeben. Die Fahrt hatte sich aber gelohnt, denn uns erwartete ein cooles Hippi-Hostel mit Pool, kostemlosen Billiard und ganz vielen Hängematten. Die Leute in dem Hostel waren eine Mischung aus verchillten Hippies und nuttig gekleideten Frauen, die jede Gelegenheit nutzen, um sich und ihren Hintern zu präsentieren :D Wir schliefen in einem Dorm in einem Bungalow aus Bambus. Das war schon immer echt ein wenig behaglich nur so auf Bambusblättern rumzulaufen. Aber er ist ja bekanntlich sehr stabil, das kann ich jetzt auf jeden Fall bestätigen. Den restlichen Tag verbrachten wir mit schlafen, Billiard spielen und ein bisschen shopping im überschaubaren Dörfchen.
An nächsten Tag liehen uns mal wieder zwei Mopeds aus. Da dachten wir "komm sind wir mal wieder sparsam und nehmen die billigeren Roller". Das war eine gaaanz schlechte Idee, denn wir bekamen die größten Ranzroller überhaupt! Zu erst ging es zu natürlichen Hot Springs. Der Weg dorthin war wunderschön, wir fuhren vorbei an Reisbauern (mit ihren lustigen Hüten), die auf ihren Felden fleißig arbeiteten und hatten einem schönen Ausblick auf die Berglandschaft. Die Hot Tubes lagen hinter einer Bergkette und das war der Moment, in dem wir lieber hätten die besseren Mopeds nehmen sollen. Die Bremsen meines Mopeds waren sooo schlecht, dass ich am Hang nicht einfach stehen bleiben konnte, nein ich rollte einfach weiter. Das Moped von Lisa und Paula hingegen kam nicht mal die Berge hinauf, sodass Lisa absteigen und zu Fuß laufen musste. Oh man war das ein Akt zu diesen Hot Springs zu kommen :D Wir erholten uns von der aufregenden Fahrt und genossen unser Bad in den lauwarmen Springs, die zu unserer Überraschung gar nicht so überfüllt von Menschen waren. Auf dem Weg zu unseren nächsten Stop, einem Canyon südlich von Pai, gingen wir sehr günstig in einem kleinen Bauernhof essen. Es ergab sich eine wirklich sehr merkwürdige Situation als wir mitten beim Essen auf einmal ein lautes Quicken von einem Schwein hörten, dass….wir wollten gar nicht wissen was dann geschah. Es hat uns schlagartig den Appetit verdorben mitanzuhören, wie vielleicht grade das Essen der nächsten Gäste vorbereitet wird…
Es war schon Spätnachmittag als wir am Canyon ankamen, um dort den Sonnenuntergang anzuschauen. Der Canyon war einfach wunderschön aaaaber mal wieder überhaupt nicht safe. Links und rechts ging es steil hinunter und der rutschige Lehmboden machte es auch nicht gerade einfacher. Ganz davon abgesehen dass wir in Flip Flops da herum krakselten…Als wir ein schönes Plätzchen gefunden hatten und gerade den Anblick der untergehenden Sonne genossen, wurden wir Zeuge wie eine Frau beinahe abgestürzt wäre. Sie rutschte aus und fiel ungefähr zwei Meter hinab, zum Glück an einer Stelle an der es nicht so steil war, sodass sie nach den zwei Metern wieder Halt fand. Ihr ist nichts passiert zum Glück! Umso vorsichtiger krakselten wir dann später den Weg wieder zurück…achja die Sicherheitsstandards in Asien..was soll man dazu noch sagen?
Mein Paulchen (Da war der weg noch "ungefährlicher")

Blick auf die Berglandschaft :)

Wir drei!
Am nächsten Tag besorgten wir uns dann erstmal ein paar bessere Roller für nur einen Euro mehr pro Tag (24 Stunden Roller fahren kosten hier 4 Euro).
Hallo hier ist Paula, ich übernehme mal kurz Jassi´s Blog während sie duschen geht und mit ihrem Liebsten telefoniert. Ich bin nämlich seit knapp zwei Wochen ein treuer Begleiter eurer lieben Freundin und habe deshalb auch alles hautnah miterlebt.
Also es gab neue Rolle für uns und auch neue Helme, die eher ein Downgrade waren, keine Ahnung wie viele verschwitzte Touri-Köpfe die schon schützen mussten… Aber was soll´s einfach nicht drüber nachdenken und losfahren und spätestens wenn man auf die weiten Felder und Berge schaut beim Fahren, ist der stinkige Helm längst vergessen.
Wir hatten uns auch für diesen Tag ein paar grobe Ziele gesetzt, und zwar wollten wir zum White Buddha und eine kleine eigene Trekking-Tour machen. Der Plan stand, leider fehlte uns noch die nötige Aktivierungsenergie und wie könnte man diese besser zuführen als mit einem guten Kaffee? (den gab es nämlich leider nicht bei uns im Hostel zum Frühstück). Deswegen gönnten wir uns erst einmal einen Eiskaffee. Frisch gestärkt ging es dann zum White Buddha, der an einem Berghang chillt und so einen schützenden Blick über Pai werfen kann. Während manche auf den Stufen meditierten, nutzte Jassi die Zeit um Lisa ein paar Worte deutsch beizubringen, sodass sie, als wir zu unseren Rollern zurückkehrten, in der Lage war eine Smalltalk-Konversation mit einem süßen deutschen Typen anzufangen ala´ „ Hallo wie geht´s dir? Mein Name ist Lisa. Dankeschön.“
Meine Zeit als Gastautorin ist jetzt vorbei, Jassi ist wieder da. Vielleicht werde ich für einen Reisebericht in Vietnam nochmal angestellt.
Aber nun weiter im Geschehen. Mittlerweile war die zweite Tageshälfte angebrochen und wir hatten noch ein Tagesziel offen: Eine Wanderung durch den Dschungel zu einem Wasserfall. Anstatt eine überteuerte Tour zu buchen machten wir uns auf eigene Faust auf den Weg, fanden jedoch keine Informationen darüber, ob und wo denn ein Wanderweg anfängt. Ein Parkranger war dann so lieb und hat uns sogar bis zu einer Straße mit seinem Moped begleitet, an der ein Weg zu dem Wasserfall begann. Das war jetzt nicht wirklich ein offizieller Wanderweg, das merkten wir auch recht bald. Der Weg führte vorbei an ganz vielen Feldern, wo fleißige Farmarbeiter am ackern waren. Wir waren wohl das Highlight für die, denn sie grinsten über beide Ohren und winkten uns zu, als wir vorbei kamen. Nach einer Weile hörte das Farmland auf und der Weg führte in einen tiefen Dschungel hinein. Und ab da fing der Spaß erst richtig an. Anstatt das der Weg am Fluss entlang verläuft, führte dieser andauernd über den Fluss. Also hieß es Schuhe ausziehen, durch den Fluss waten und Schuhe wieder anziehen. Nach der vierten Flussüberquerung wurde uns das zu blöd und wir liefen einfach barfuß weiter :D Denn ungelogen alle 5 bis 10 Minuten mussten wir wieder den Fluss überqueren. Nach einer Weile hatten wir auch den Schmerz an den Füßen gelernt zu ignorieren. Die Weg war jedoch wirklich schön. Bei einem Baum mit Früchten am Stamm wunderten wir uns um welche Frucht es sich wohl handelte. Ich vermutete Papaya und eine Sekunde später pflückte Paula eine Frucht und schlug sie gegen den Baum, sodass sie PERFEKT in der Hälfte aufgebrochen war und tadaaaa es war eine Papaya. Somit stand fest, wer von uns wohl die beste Überlebenskünstlerin ist :D Es war schon halb 5 und wir waren zwar nur noch einen Kilometer vom Wasserfall entfernt (laut Maps Me) jedoch geht die Sonne hier schon um 6 unter und wir hatten immerhin fast 2 Stunden für den Hinweg gebraucht. Das letzte was wir wollten war es ohne Lampen im Dunkeln durch diesen Dschungel zu wandern und dabei ständig einen reißenden Fluss zu überqueren. Also machten wir kert und liefen, diesmal mit einem deutlich schnelleren Tempo, zurück. Übringens haben wir am Ende diesen Fluss verdammte 22x überquert. Der bescheuerste „Wanderweg“, den ich je gegangen bin. Als wir an den Farmfeldern ankamen war es schon beinahe dunkel, aber da konnten wir immerhin unsere Schuhe wieder anziehen. Nach nur einer Stunde kamen wir wieder an unseren Mopeds an (wir sind  gefühlt zurück GERANNT). War das eine lustige und zugleich nervenaufreibende Wanderung.

Paula die Schuhe schon in der Hand bereit für die nächste Flussüberquerung
Auf dem Weg zurück zum Hostel nutze ich noch die Gelegenheit etwas für Lisas Geburtstag zu besorgen, denn sie wurde am nächsten Tag 30 und wir wollten sie noch am Abend mit Kuchen und Kerzen überraschen. Ich verfuhr mich absichtlich mit meinem Moped, ließ die anderen beiden zum Hostel fahren und rannte förmlich über den Nachtmarkt auf der Suche nach kuchenähnlichem Gebäck. Unsere Überraschung ist gelungen, Lisa hatte nichts bemerkt und so gab es um Mitternacht leckere Donuts :D  Zu ihrem Geburtstag am nächsten Tag hatte sich Lisa Elefantentrekking gewünscht. Wir gaben erstmal unsere Roller inklusive Stinkehelm ab und nahmen ein Tuk Tuk zu dem Elefantenhof. Zu erst ging es mit einem Elefanten auf einen kleinen Spazierritt. Mir war es wichtig, dass die Elefanten nicht so einen Stuhl umgeschnallt bekommen sondern man auf ihnen sitzt. Von einem Art Hochstuhl stiegen wir auf eine den süßen 25 Jahre alten Elefanten, dessen Name ich wieder vergessen habe. Ich saß vorne auf dem Hals und Paula und Lisa auf dem Rücken. Oh Gott war das eine wackelige Angelegenheit. Jedes Mal wenn der Elefant den Kopf bewegte quietschte ich los in der Hoffnung nicht mein Gleichgewicht zu verlieren. Aber nach ein paar gemütlichen Elefantenschritten (mit einer Fresspause alle 2 Schritte :D) hatte ich den Dreh raus.

Kleiner Snack nebenbei

Und wieder eine Fresspause :D
Nach diesem kleinen Ausritt ging es zurück zur Farm und wir holten noch eine andere Elefantendame ab mit der es dann gemeinsam zu einem Bad in einem nagelegenden Fluss gehen sollte. Aber zuerst hieß es für mich absteigen und Elefant wechseln.Wie kommt man wohl von einem so riesigen Tier wieder runter? Man halte sich am Ohr fest, schwinke sein linkes Bein über den Rücken und gleite dann langsam und elegant auf das Bein herunter, dass der Elefant netterweise anwinkelt sodass eine Art Stufe entsteht, von der man dann genüsslich absteigen kann. Ja guuuuut bei mir sah das womöglich weniger elegant aus :D Hmmm und wie kommt man auf den anderen Elefanten herauf ohne die Hilfe des Hochstuhls? Ganz einfach: Man setzt den ersten Fuß auf den geknickten Rüssel, hält sich an der Stirn fest, zieht sich herauf und setzt den zweiten Fuß auf dem Kopf ab und gelangt so zum Hals. Der Pfleger machte es mir vor und ich krakselte sowas von unelegant da hoch das glaubt ihr gar nicht. Haben wir wieder was gelernt :D
Dann spazierten wir gemeinsam zum Fluss und da kommen wir auch schon zum etwas negativem Teil. Uns hätte es vollkommen gereicht mit den Elefanten zusammen im Fluss zu baden aber neeeein die zwei Pfleger trimmten die Elefanten ständig dazu sich ins Wasser zu legen, uns mit Wasser vollzuspritzen oder sich hinzusetzen. Natürlich war das im ersten Moment lustig anzusehen, aber wozu? Lasst die Elefanten doch entspannt im Wasser baden. Den Pflegern mit ihren schlechtem Englisch zu erklären, dass wir das übliche Touriprogramm gar nicht brauchen und wollen, war eher schwierig. Ein wenig entspannt baden konnten wir aber dann doch. Ich knuddelte meine Elefantendame und machte sie mit Wasser nass während ich aufpasste nicht in die reißende Strömung des Flusses zu gelangen. Dann hieß es wieder aufsteigen (diesmal deutlich eleganter als zuvor) und es ging zurück zur Farm. Es war ein tolles Erlebnis mal auf einem Elefanten gessesn zu haben und mit ihnen zu baden aber auch ein wenig bedrückend, dass die Elefanten immer dazu gedrängt werden für die Touries „Kunststücke“ aufführen zu müssen. Das wäre doch gar nicht nötig gewesen. Nun ja das ist bei solchen Tourieattraktionen nun einmal so.
Kleine Abkühlung
Zurück im Hostel machten wir uns dann schick, ich lieh mir ein schönes Kleid von Paula aus und ab gings in die Stadt, Lisas Geburtsag feiern. Wir hatten einen sehr lustigen Abend! Umso schlimmer war das Erwachen am nächsten Morgen, denn wir hatten früh Morgens einen Bus zurück nach Chiang Mai gebucht. Die Hinfahrt war ja schon so schrecklich, diesmal diese kurvenreiche Strecke auch noch verkatert auszuhalten war umso schlimmer. Wir verbachten dann noch einen chilligen Tag in Chiang Mai, gingen Pizza essen und chillten noch etwas im Hostel und daaaaaaannn war es auch schon soweit und wir mussten uns verabschieden. Mein Paulchen reist nun weiter nach Laos und Lisa fliegt nach Myanmar. Ich hoffe Lisa dort in den nächsten Tagen wieder zu treffen und Paula und ich wollen uns auf jeden Fall in Vietnam wieder sehen. Es waren zwei sooo wundervolle Wochen mit Paula und Lisa und ich werde die Zeit mit ihnen sehr vermissen. Jetzt heißt es wieder Fremde anquatschen und den üblichen Backpacker-Smalltalk führen.
Am nächsten Tag ging es für mich nach Sukhothai, ein kleiner Zwischenstop auf dem Weg nach Bangkok. Auf der sechstündigen Busfahrt versuchte ich vergebens ein wenig Schlaf nach zu holen. Dennoch war ich recht fit und bin noch am selben Tag zu den alten Ruinen der Old City von Sukhothai gefahren. Man steigt einfach in einen klapprigen alten Ringbus ein und kommt so für günstige 10 Cent dorthin. Der Fahrer meines Busses war aber toootal strange. Er hielt auf einmal an, um hinter einem Pfosten eine Pinkelpause einzulegen. Dann versuchte er andauernd mit mir auf Thai zu reden und blickte anscheinend nicht, dass ich kein Wort davon verstehe. Haha nun ja es gibt in jedem Land auch immer die verrückten Leute. In der Altstadt angekommen lieh ich mir ein Fahrrad aus (diesmal sportlicher unterwegs als mitm Moped) und radelte entspannt durch die WUNDERSCHÖNEN Park- und Tempelanlagen. Die Ruinen waren von seerosenbedeckten Seen umgeben und es herschte eine herrlich ruhige Atmosphäre. Ich war zu dieser späten Stund beinahe die einze. Es war einfach wunderbar!

Tolle Tempelanlage

Perfekte Spiegelung


Hey Buddha!

Jassi macht mal ein auf meditieren
Und nun sitz ich hier in einem total heißen Hostelzimmer ohne Klimanlage und morgen geht’s für mich schon auf nach Bangkok, von wo ich dann in ein paar Tagen nach Myanmar fliegen werden. Ich bin sehr gespannt!

Bis dahin, fühlt euch geknuddelt!

Eure Jassi (Jay-Z)

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